Dauerbaustelle: Michi bock[x]t (Quadermodelle in 1:300 und mehr...)

  • Ja, was hat er denn jetzt schon wieder, der Bub?
    Was will er denn ?!?


    Na ja, nicht viel eigentlich:
    Lange Züge, volle Bahnhöfe, viele Loks und Wagen...


    Da gibt es nur ein paar Problemchen:
    Ein 1:250er Eisenbahnmodell nach heutigem Stand der Technik besteht überwiegend aus Kleinteilen die man im größeren Kontext eigentlich gar nicht braucht. Meine Lieblings-Haßobjekte z.B., Puffer! Die machen alleine mindestens acht Bauteile aus, und man nimmt sie eigentlich nur war, wenn sie irgendwie schief sind. Und dann Kastengerippe: Für fünf Oldenburgische VO (die im Übrigen immer noch nicht weiter sind als vor zweieinhalb Jahren... weia!) waren 120 (!) Kastensäulen anzufertigen - sowas dauert! Zum Gesammtbild eines 60-Achsen-Zuges tragen die aber kaum etwas bei.


    Man muß das ganze Gezeugs aber natürlich nicht nur bauen, sondern erst einmal zeichnen und layouten - nervt auch!


    Und nicht zuletzt das Veröffentlichen: Wenn ich den ganzen Krempel doch schon einmal gezeichnet habe, dann kann man das doch auch anderen Leuten zugutekommen lassen, oder? Aber davor hat der Herr (hmm, wohl eher der Deibel) die Anleitung gesetzt. Und die ist erst ätzend! Und die Ätzigkeit wächst auch noch exponentiell mit der Teilezahl!!!



    Da hilft nur eines:
    Vereinfachung der Konstruktion und radikale Reduktion der Teilezahl!
    Albrecht hat mich neulich mit seinen Quadermodellen wieder dran erinnert, auch wenn ihm das letztlich dann doch zu einfach war (es macht dann natürlich immer noch ein Unterschied ob die Modelle einen Maßstab von 1:38 oder um die 1:250 haben). Der Tschechische Architekt-Ingenieur Milan Weiner hat die Quadermodelle unter dem Label Minibox - na ja, schon ziemlich - perfektioniert. Im einfachsten Fall ist ein Wagen dann wirklich nur noch ein einfacher Quader! Wer mehr über Milan Weiner und sein Schaffen erfahren will (und des Tschechischen mächtig ist, für alle anderen sollten die Bilder aber auch schon einen guten Eindruck vermitteln) kann sich unter http://www.papirovaarcheologie…fily-autoru/milan-weiner/ informieren.


    Das Minibox-Konzept hat aber auch heute noch seine Anhänger:
    - http://www.minimodel.cz/ und http://forum.minimodel.cz/index.php widmen sich fast ausschließlich Autos und LKW's in 1:100
    - unter http://www.doprava.unas.cz/modely.html finden sich zahlreiche Schienenfahrzeuge (sowie einige Omnibusse) in 1:300
    - und nicht zu vergessen http://prmodels.webnode.cz/ von Rawen & Tichy, die sowohl in 1:100 als auch in 1:250 unterwegs sind




    Wohl an denn, Freitag nach der Arbeit habe ich dann mal einen Tehs 50, einen Nachkriegs-Kühlwagen der Bundesbahn zu Papier gebracht...

  • Vier Teile, und die Beschickungsbühnen kann man sich auch gut schenken - "Ziel erreicht" würde ich sagen!



    Jetzt wäre ich aber nicht ich, wenn ich in den Wagen nicht noch einen kleinen Hintergedanken hätte einfließen lassen (einen Hintergedanken, den ich auch schon gehegt hatte, als ich meine ersten Minibox Bögen in die Finger bekam): Nur weil der Bogen das scheinbar so vorgibt, muß man ja noch lange kein Quadermodell bauen!


    Dazu nutze ich u.a. die Möglichkeit von "layered PDFs" verschiedene Bildbereiche auszublenden - im konkreten Fall die Pufferteller und die Schatten unter dem Wagen (die gibt es einmal in Schwarz und außerdem noch mit einem Varbverlauf, der hoffentlich den Schienen von doprava.unas.cz angepaßt ist). Gedruckt wird mit 120% um auf einen Maßstab von 1:250 zu kommen. Und ab jetzt wird's eigenmächtig!



    Als erstes werden die Teile vom Wagenkasten von denen des Fahrgestells getrennt. Bei Teil 2 ist die Grenze offensichtlich über dem Langträger, auf Teil 1 hat ein vorausschauender Konstrukteur schon zwei blaue Linien an der richtigen Stelle hinterlassen...



    Den übriggebliebenen Boden des Quaders und die Fahrgestellseiten verdoppele ich (vorher werden noch die Bremsumstellhebel entfernt).



    Der Boden wird dann in das verkürzte Teil 1 eingepaßt, dann kann man den Wagenkasten normal zusammenkleben. In diesem speziellen Fall des Kühlwagens besonders darauf achten, daß die Bremsecken an Stirn und Seitenwänden miteinander fluchten!



    Für das Laufwerk schneide ich noch einen etwa sechs Millimeter breiten Kartonstreifen zurecht, den ich zwischen die freigelegten Seitenteile klebe. Das fertige Chassis kommt dann natürlich unter den fertigen Wagenkasten.



    Wenn man jetzt noch die Beschickungsbühnen an die Stirnwände klebt, hätte man ein Modell ungefähr auf dem Niveau der alten Hafenbahn vom Möwe-Verlag (die ja, nebenbei bemerkt, auch nicht schlecht ist).

  • Man kann aber natürlich auch noch weitergehen (in Eigenleistung, versteht sich!):


    Röllchen von einem 2,5mm Papierstreifen und ausgestanzte 1,5mm Scheibchen geben meine geliebten Puffer. Angeklebt werden sie mit Hilfe einer Montagelehre. Die Flettner-Luftumwälzer sind ebenfalls ausgestanzte Scheibchen.



    Pufferschablone.pdf


    Von den Beschickungsbühnen verwende ich nur die Laufbretter. Die Aufstiegsleitern sind Landshuter Laserteile. Die passen ganz gut, nur der Sprossenabstand ist ziemlich genau ein Drittel zu kurz. Also zwei Sprossen in der Mitte rausgeschnitten und nur eine wieder eingeklebt. Das Bühnengeländer muß ich wohl oder übel aussticheln.



    Die Trittstufen unter den Ladetüren setze ich aus Kartonstreifen zusammen.



    Dinge die die Welt nicht braucht: Bremsumstellhebel (aber wenn sie schon mal da sind... ;) )


  • So sieht dann der fertige Kühlwagen aus:



    Und im Dreierpack, in 1:220, 1:250 und 1:300:





    Fazit:
    Das ist ein praktikabler Weg für mich, meine Wunschmodelle in Masse zu bauen, und mit ein wenig Nachdenken verbaue ich mir ausgefeilte (Einzel-)Modelle trotzdem nicht - dann passt's ja!


    Grüßlis!
    Michi

  • Moin Michi,


    wunderbare Umsetzung mit entsprechenden Skill-Level. Im Rahmen möglicher Dioramen bin ich auch immer auf der Suche nach moderneren Güterwagen. Tolle Idee deinerseits und ein wunderbares Tutorial um es nachzumachen.


    Was mir noch fehlt wäre mal ne moderne Güterzuglok wie z.b. Gravita.


    Liebe Grüße
    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • [...] bin ich auch immer auf der Suche nach moderneren Güterwagen.


    Ja... hmmm... erstes Baujahr 1953 - modern?! :whistling::D


    Ich werde mich zwar ver-mut-lich als nächstes wieder an die Großherzoglichen Oldenburger machen, aber so ein Schachterl ist ja schnell gezeichnet, da fällt bestimmt noch was für Epoche III und IV ab! Und wenn's eilt, warum nicht mal eine 742 oder 742.5 von doprava.unas.cz pimpen?

  • Hallöhli!


    Zwischenrein mal ein Blick auf meine original Minibox Eisenbahnmodelle, soweit sie schon gebaut sind:


    Übermäßig viele sind es ja noch nicht, aber das kann sich schnell ändern, sie sind ja fix zusammengebaut.


    Mal etwas näher ran, vorne eine Diesellok der Reihe T714 (unter https://www.ulozto.sk/!g46LwWA2/714-2-pdf gibt es übrigens ein weiteres T 714 Modell von Tomáš Zemčík), dahinter ein vierachsiger Kesselwagen,


    dann ein UIC-Standardwagen der Reihe Es und ein gedeckter Zweiachser Gbgkks.


    Den Selbstentlader Faccs und den gedeckten Vierachser Gags hat man ja schon weiter oben gesehen.


    Und, quasi von Mathias angeregt, habe ich neulich auch noch den Nebenbahntriebwagen M 131.1 gebaut:


    Ich hoffe, sie gefallen!
    Michi

  • Sehr schöne Modelle, obwohl sie klein sind, sind genügend Umbaumöglichkeiten gegeben.


    Gibt es solche Modelle im Maßstab 1 : 300 auch von der Deutschen Bahn ?


    Viele Grüße aus dem Bergischen Land


    Klaus :)

  • Hallo, Klaus!


    Gibt es solche Modelle im Maßstab 1 : 300 auch von der Deutschen Bahn ?


    Leider nicht viel (Minibox ist halt doch ein sehr Tschechisches Phänomen). Die paar "richtig" Deutschen Fahrzeuge liegen unter doprava.unas.cz->Německo. Dazu könnte man dann auch noch einiges, was von der UIC vereinheitlicht worden ist, verwenden, z.B. die UIC Typ Y Reisezugwagen, die es u.a. auch bei der Reichsbahn gegeben hat. Und die Güterwagen werden ja eh Europaweit eingesetzt.


    Michi

  • Hallo Michi,


    vielen Dank für die Ausführungen zum Thema DB in 1 : 300, werde deshalb auf 1 : 250 umsteigen, da ist die Auswahl etwas größer.


    Werde Deine Berichte aber sehr gerne weiter verfolgen.


    Klaus

  • ...ist kein Jugendbuch von Enidt Blyton, sondern meine neueste Verschachtelung: Ein Zug aus fünf UIC Typ Y Reisezugwagen und einer Tenderlok der Reihe 477.0 mit dem Spitznamen Papoušek (auf Deutsch: Papagei).


    Die Lok ist wieder aus einem Original Minibox-Bogen entstanden. An Personenwagen gab es von Minibox aber leider nur zwei verschiedene Zweiachser, nicht gerade die typischen Anhängsel für die 477.0 (aber auch nicht unmöglich, wie dieses Bild beweist). Vor allem aber ergeben die einfach keinen vollständigen Zug - keine Polsterklasse, kein Dienstwagen, etc.!


    Deswegen bin ich auf das weitaus umfangreichere Angebot von doprava.unas.zc ausgewichen und habe einen Zug bestehend aus einem gemischten 1./2.Klasse-Wagen (AB), drei Wagen 2.Klasse (B) und einem 2.Klasse-Wagen mit Gepäckabteil (BD) gebaut. Mit seinen zwanzig Achsen ist das auch noch kein richig langer Zug, aber schon realistisch - auf diesem Photo zieht eine 477.0 eine sehr ähnliche Garnitur.



    Zum Bau:
    Die Reisezugwagen sind, wie man so sagt, straight forward, aber auf eines sollte man unbedingt achten: Die innere Schachtel darf auf keinen Fall länger werden als die darüberzuklebende Außenhaut (weil sonst ja ein Spalt zu den Stirnwänden entsteht). Deswegen beim Ausschneiden und Ritzen darauf achten bei den Linien 1 nicht (wie sonst üblich) in der Mitte der Linie zu schneiden, sondern an ihrem stirnseitigen Rand, und an den Linien 2 ebenfalls, aber eben zur Wagenmitte hin.



    Den inneren Kasten verklebt man dann am besten flach, auf einer ebenen Unterlage, so wie im Bild gezeigt. Damit verhindert man, daß der kasten in sich verdreht wird (so man gerade und parallel geritzt und vorgefaltet hat).



    Die Dänischen Helferlein sorgen dann nicht nur für ordentliche, rechte Winkel, nein, man kann damit so einen Kasten auch gut zusammenpressen ohne die Seiten zu zerdrücken.



    Ist der innere Kasten fertig kommt noch die Außenhaut drüber und die Stirnseiten vorn und hinten dran - fertig.


  • Der Grundkörper der 477.0 entsteht auf die selbe Weise, der Kessel wird halbrund gerollt und auf den Kasten draufgeklebt.



    Die Domverkleidung sollte man wohl am besten verdreifachen (ich habe nur verdoppelt, das ist fast ein wenig knapp).



    Den Grundkasten habe ich vorne für die Rauchkammertür eingeschnitten undetwas nach hinten gebogen (sonst müsste man die Rauchkammertür im unteren Bereich verbiegen). Das Führerhausdach sollte man laut Anleitung halbrund rollen, das entspricht aber nicht dem Vorbild. Mit einem Scan habe ich zunächst ausprobiert, ob das Teil groß genug ist um den Lüfteraufsatz auszuformen - ja ist es!



    Den Aufsatz habe ich innen ausgefüttert und verklebt, damit er seine Form behält...



    ...und in Dach und Seitenwände noch Anschläge eingeklebt.



    Im Bogen sind nämlich keine Stirnwände vorgesehen, das war mir dann aber doch zu einfach! Die Füllstücke wurden angepaßt...



    ...bemalt (Vallejo Game Color "Electric Blue" - paßt hervorragend)...



    ...und eingeklebt.



    Dann noch die "Ohren" dran und fertig ist der bunte Vogel.


  • Am Wochenende habe ich mir zur Entspannung wieder ein wenig leichtes Schachtelkleben verordnet. Das Objekt der Begierde war zunächst der Bahnhof Studánka von PR Models (hier geht's zum Download). Ich hatte mir die Seite 2 mit dem Empfangsgebäude, Güterschuppen und einem Trafohäuschen schon für unsere Ausstellung letzte Woche ausgedruckt, dort aber nicht angeschnitten.


    Studánka ist ein kleiner Unterwegsbahnhof auf der Tschechischen Seite der Strecke Aš (Asch) - Adorf (Vogtl) im Drei"länder"eck Sachsen/Bayern/Tschechien (mehr zur Strecke auf Wikipedia oder klauserbeck.de).


    Die Gebäude sind schon recht klein und die Positionierung der Klebelaschen an den Dachschrägen der Giebel (statt an den Dachflächen) liegt mir persönlich nicht so sehr, das sind aber keine wirklichen Schwierigkeiten.





    Dann ging mir noch ein passender Wagen ab, um ihn an die Güterrampe zu stellen. Deswegen habe ich noch einen Smmp von Minibox sammt zweier Zetor Trecker als Ladegut zusammengepappt. (Bei den Motorhauben der Traktoren bin ich mal wieder von der vorgesehenen Bauweise abgewichen, habe aber auch nicht alles ordentlich durchdacht, und musste deswegen die Schrägen an der UInterseite abschätzen und freihand schneiden - deswegen sind sie jetzt auch etwas schief. Ich hab' aber noch zwei übrig, da kann ich alles besser machen!)


  • Und wieder ein neues Schachterl - der Kmmks 51



    Zum Vorbild


    Zunächst einmal bestand bei der (noch) Reichsbahn ein dringender Bedarf, die völlig überalterte Flotte von Klappdeckelwagen zu ersetzen - nach dem Krieg bestand die noch zu gut 85% aus der Verbandsbauart A7 und deren Vorgängerbauarten. Für deren Ersatz allein hätte es allerdings auch der Kmm 36 (in 20 Exemplaren gebaut) getan.


    Im aufkommenden Wirtschaftswunder konnte man es sich aber immer weniger leisten, Güter auf die gewohnte Art zu verladen (z.B. Sack für Sack mittels Sackkarre). Dafür fehlten die Zeit und auch die Arbeitskräfte. Der Güterumschlag wurde mehr und mehr rationalisiert und mechanisiert, die Frachtstücke wurden größer und größer (von der Palette bis hin zum Überseecontainer), und die Transportmittel hatten sich dem anzupassen.


    So wurden ab 1949 erstmals Wagen mit einem zweiteiligen Hubschiebedach entwickelt, die (neben den klassischen nässeempfindlichen Massengütern) auch für den Transport größerer nässeepfindlichen Frachten geeignet waren. Diese konnten bequem mittels Kran durch das geöffnete Dach be- und entladen werden.


    Etwa 1955 wurde aus dem Kmmks 51 der Kmmks 52 entwickelt. Im Gegensatz zum Kmmks 51 (mit Kopfklappen wie die normalen O-Wagen) besaß der Kmmks 52 dreiflügelige Stirntüren, die den Laderaum ohne Hindernisse bis zum Dach hinauf freigaben. So konnten auch Frachtstücke, die länger als eine Dachhälfte waren, bequem verladen werden.


    Die Wagen haben sich gut bewährt und sind in etwa 4500 Exemplaren (plus etwa 600 Kmmks 2) gebaut worden. Das sind respektable Zahlen, gerade auch wenn man bedenkt, daß die Entwicklung ja nicht stehen geblieben ist:
    Schon nach wenigen Jahren haben bei den Massengütern Ktmm Wagen - Selbstentlader mit Schwenkdach - den Kmmks den Rang abgelaufen.


    Für den Stückgutverkehr dagegen war zwar die Kranbarkeit sehr von Vorteil, die geringe Ladehöhe von 1,5m und die enge Türöffnung verhinderten aber auch hier eine allgemeinere Verwendung. 1953 wurden deshalb 10 Probeexemplare des Gltmehks 55 - im wesentlichen ein gewöhnlicher Glmehs 50 mit dem bewährten Hubschiebedach und den dreiflügeligen Stirnwandtüren - gebaut. Der entscheidende Schritt wurde aber 1957 mit dem Kmmgks 58 getan: Dach und fahrgestell entsprachen wieder den Kmmks', der Wagenkasten wurde aber auf etwa 2m Ladehöhe erhöht und erhielt auf jeder Seite zwei Schiebetüren/wände, die jeweils etwa die halbe Wagenlänge komplett freigaben. Damit konnte der Wagen erstmals komplett von außen mittels Gabelstapler be- und entladen werden.




    Zum Modell...


    .. gibt es wenig zu sagen, ein Schachterl halt. Für Wägen mit Handbremse habe ich den gleichen Weg beschritten, wie die große Bahn zu ihrer Zeit: Die Bremserbühne ist ein eigenes Bauteil, daß bei einem normalen Wagen an einem Wagenende vor die Pufferbohle geschraubtklebt wird.

  • Schüttware


    ...Und zwischenrein mal ein kleiner Überblick über mein bisheriges Schaffen in Sachen Quadermodelle:


    Alles in einer Schachtel (Küsschen oder so etwas):



    Und ausgeschüttet:



    Der Güterzug im Größenvergleich zu einem handelsüblichen Hauskater...



    ...und noch mal in Groß:



    In der Form ist der Zug etwa 60cm oder umgerechnet 180m lang. Das ist noch nicht sooo üppig, aber auch schon mehr, als viele Modellbahner je auf ihre Anlage bekommen werden - und meine Ferreroschachtel ist noch halb leer, da geht schon noch was!


    Michi

  • Der Kmmks ähnelte konstruktiv stark dem offenen Omm 55, und so lag es nahe, aus dem Kmmks das Modell des Omm 55 abzuleiten. Habe ich noch vor Weihnachten gemacht, und auf dem Stammtisch war das Ergebnis auch schon dabei, nur hier habe ich noch nichts gezeigt - das wird hiermit nachgeholt!


    Um 1950 hat die UIC u.a. zwei Typen zweiachsiger, offener Wägen für den Europaweiten, freizügigen Wagenaustausch standartisiert. Einer davon geht im wesentlichen auf Deutsche Typen - insb. den Omm 52 - zurück, woraus die Bundesbahn wiederum den Omm 55 entwickelte und in hohen Stückzahlen baute. Ein Teil der Wagen wurde mit einer vorgeschuhten Handbremsbühne gebaut, Bremserhäuschen hat aber meiner Kenntnis nach keiner bekommen.


    Für das Modell habe ich mich vom Tschechoslovakischen E von Minibox inspirieren lassen (der ist vom gleichen UIC Standardtyp), habe aber zunächst auch eine etwas andere Bauweise der Bordwände ausprobiert (und wieder verworfen)



    Der Kern des Wagens ist ein Quader mit dem Wagenboden. Um diesen werden dan die Bordwände herumgeklebt und dann die Innenwände eingeklappt und verklebt (oder man faltet die Wände, bevor man am Kern anbringt - Geschmackssache). Das funktioniert beim Handbremswagen ganz genauso, nur muß man da noch etwas darauf achten, daß der Kern auch mit dem richtigen Ende über den Wagenkasten vorsteht.


  • Als Varianten habe ich auch gleich noch beladene Wagen gezeichnet - die sind nur noch ein einfacher Quader - und den Omm 52. Der war, wie gesagt, die Grundlage für den UIC Typ und entsprach ihm auch schon in den wichtigsten Parametern, aber eben noch nicht vollständig. Trotzdem wurde der auch Omm 52 in großer Stückzahl gebaut - im aufkeimenden Wirtschaftswunder konnte die Bundesbahn einfach nicht mit Neubeschaffungen warten, bis die UIC die neuen Standards ausgearbeitet hatte.


    Und das sind die Wägelchen, hinter der Lok zunächst der Tschechoslovakische E, dann die ersten beiden Omm 55.



    Alle 55er Varianten: Mit Handbremse, mit Kohlenladung und leer.



    Und die Omm 52, beladen und mit Handbremse (die ersten Omm 52 mit Handbremse haben noch die Sardinenbüchse bekommen).




    Und nochmal der ganze Zug:




    Grüßlis!
    Michi

  • Letzter Beitrag vor über drei Jahren ?!? Ohhh Goohhhtttt...

    Höchste Zeit, daß sich hier mal wieder etwas tut !


    Ich wollte ja schon seit längerem etwas von Vayashis11 bauen, hab's aber irgendwie nie geschafft. Aber wie er just heute eine Ludmilla herausbringt, kann es kein Halten mehr geben!


    Die Bögen sind konstruktiv recht einfachgehalten und ähneln konzeptionell schon stark den minibox Modellen. Da lag es nahe die Lok etwas an meine anderen Schachteln anzupassen. Der Ausgangsmaßstab ist 1:120, also erfolgte der Ausdruck mit 40%. Abweichend vom Ausgangsbogen habe ich das Modell unten zu einem Kasten geschlossen und die freien Flächen unter der Lok schwarz angemalt.



    Nach dem Ablängen der Frontlappen ist die Lok dann auch schon fertig:




    Bleibt noch zu erwähnen, daß es von Vayashis11 auch ein Bauvideo gibt, an dessen Ende neben der RTS Ausführung auch schon die 130 101-9 der Reichsbahn zu sehen ist. Da hoffe ich natürlich sehr, daß auch diese Variante recht bald veröffentlicht wird!

  • Na toll... Schon wieder 'n Jahr durch!


    Während ich so auf die nächste Lieferung aus Tschechien warte, habe ich schon mal ein paar Modelle zusammengeschachtelt - sonst roste ich am Ende noch komplett ein!

    Als erstes die ČSD-Baureihe 498.0 'Albatros' von Vayashis11. Zwei Anmerkungen zum Ausgangsbogen:


    1. Der Bogen ist nicht von Grund auf neu gezeichnet, sondern basiert in weiten Teilen auf dem der Japanischen Klasse C51. Das funktioniert sogar erstaunlich gut, allerdings ist die 498 erheblich größer als die C51, und damit ist der Bogen auch nicht im üblichen Maßstab 1:120. Ich habe die Lok auf 50% skaliert, sie könnte aber fast noch etwas größer sein.
    2. Die Windleitbleche und das geschlossene Führerhaus weisen die Lok eigentlich als Reihe 498.1 aus, und als solche hätte ich die Lok auch bauen können. Aber dann wäre sie nicht so schön blau gewesen. Also habe ich nur die Windleitbleche etwas anders zusammengeschnitten, und über alle anderen Ungereimtheiten schaue ich großzügig hinweg... :whistling:



  • Seit längerer Zeit arbeite ich ja schon an einem ET 186 für meine Modelleisenbahn, und letzte Woche habe ich aus den vorhandenen Zeichnungen mal 'schnell' ein Schachtelmodell abgeleitet.


    1891 hat die Lokalbahn AG München insgesammt sieben dreiachsige Personenwaggons mit den Nummern 181 bis 187 für die Isarthalbahn beschafft. Zwei davon, LAG 181 und LAG 182, wurden 1904 zu elektrischen Triebwagen für die neu erworbene Lokalbahn Bad Aibling-Feilnbach umgebaut. Die restlichen fünf Waggons wurden an den elektrischen Betrieb angepaßt und auf der Feilnbacher (LAG 183, LAG 186) und der Ammergaubahn (LAG 184, 185 und 187) als Beiwagen eingesetzt. Mit der Verstaatlichung 1937 kamen alle zur Deutschen Reichsbahn, die Triebwagen wurden ab dann als ET186 11 und 12 bezeichnet.



  • Die erste Textur ist drauf - ich bin mir aber noch nicht sicher, ob das schon das ist, was ich will. Ich werde noch (mindestens) eine zweite ausprobieren, aber dafür muß ich erst bis Dienstag, Mittwoch warten...


    (Typisch: In dem Moment, in dem man auf den Auslöser drückt, zieht eine finstere Wolke über das Motiv...)



  • Gefällt mir so schon gut. Die Dachziegel passen sehr gut :thumbsup:


    Schönes Modell - und dann noch der Zug. Der Triebwagen war ja auch (zu DB Zeiten) rot - was mir gut gefällt.

    ________________________


    Herzliche Grüße, Dieter


    ______________________________________________________
    Fertig:
    US-Diesellokomotive CFA-16, HS-DESIGN
    Sporadisch: Eigenbau E-Lok ES09 in 1:45

  • Danke, Dieter!


    Ich habe hier die Ziegel und Bretter am Rechner gezeichnet und auf einem Laserdrucker auf Aquarellpapier gedruckt. Dann natürlich mit Aquarell gefärbt und anschließend wieder eingescannt und unter das Modell gelegt.

    Auf dem rauhen Papier kommt es aber immer wieder zu kleinen Tonerabplatzungen, die mich stören.

    Deswegen möchte ich noch ausprobieren die Farbe wieder zu aqurellieren, aber die Latten und Ziegel direkt am Rechner darüberzulegen. Mal sehen, wie das wird...

  • Hoi Michi


    finde deine Minimodelle recht interessant und sauber gebaut. Nehme an, du konstruierst die Bogen selber. Könnte mir noch vorstellen, dass die Modelle noch einen Kick spannender aussehen werden, wenn du die Fahrwerke und die Längsträger aus der Ebene der Seitenwand herausnimmst und zurückversetzest, also das Fahrwerk gesamthaft schmaler machst


    Gruss Barni

  • Hallo, Barni,


    ich konstruiere nur zum Teil selbst.


    "Erfunden" hat diese Schachtelmodelle der Tscheche Milan Weiner, und unter dem Namen Minibox gibt es alles mögliche (nicht nur Eisenbahn) in den Maßstäben 1:100 und 1:300. Die Minibox Modelle gibt es auch öfters als Beilage in der Zeitschrift ABC, und so sind sie in Tschechien recht populär und es werden von Fans immer wieder eigene entwickelt. Auf doperava.unas.cz gibt es, was Eisenbahn in 1:300 angeht, jede Menge davon.

    Und wenn ich etwas anderes, interessantes finde, kann es schon sein, daß ich das auch mal als Schachtelmodell baue. Auf der Japanischen Seite von Vayashis11 finden sich z.B. ettliche Kandidaten.


    Du hast natürlich Recht, mit einem extra Quader für das Chassis sähen die Modelle etwas besser aus. Aber das ist bei den "original" Minibox Bögen halt nicht vorgesehen und wäre irgendwo ein Stilbruch. Man muß ein Modell aber natürlich nicht so bauen, wie der Bogen das vorgibt - was man da alles selbst machen kann habe ich ja am Anfang des Threads schon gezeigt!

  • Hoi Michi


    Sollte keine Kritik sein, nur ne Anregung. Mit ist nur gerade bei den klassischen Kartonmodellbahnen aufgefallen (Erwa, Marga etc) dass gerade in dem Bereich eben wirklich optisch was herauszuholen wäre, ohne das Prinzip zu verraten.



    Dieser Wagen besteht zwar nicht aus Papier, sondern aus Konservendosenblech, grundsätzlich ist es aber ein Kartonbaubogen von Marga, bei dem ich eben die Längsträger zurück versetzt habe, was natürlich auch beim reinen Papiermodell möglich wäre.


    Gruss Barni

  • Sollte keine Kritik sein, nur ne Anregung. Mit ist nur gerade bei den klassischen Kartonmodellbahnen aufgefallen (Erwa, Marga etc) dass gerade in dem Bereich eben wirklich optisch was herauszuholen wäre, ohne das Prinzip zu verraten.

    Keine Sorge, Barni, so habe ich das auch nicht aufgefasst.

    Ich kann ja bei Gelegenheit einen Wagen mit separatem Chassis bauen und schauen, wie sich der im Vergleich zu den anderen Schachteln macht. Weil, gerade bei Waggons mit offenen Plattformen hätte das schon so seine Vorteile...