Das Schwarze Tor

  • Moin Freunde der Schnipsel-Kunst.


    Nach einer längeren Zwangspause (siehe Post "Potala") habe ich mich entschlossen
    wieder meine etwas steif gewordenen Hände zu trainieren. Dazu wählte ich das
    Höllentor bzw. schwarze Tor, lateinisch "Porta Nigra" in Trier von Schreiber Mst. 1: 160
    aus. Hier brauchte ich NUR großflächige Teile zu bearbeiten (hm ?).



    Als ich die Lieferung auspackte, stutzte ich. Das Modell ist ja garnicht so schwarz wie
    ich es in Erinnerung hatte. Dazu zeigten die Geschoßböden einen Farbfehler.



    Mein erster Gedanke war: Kopieren in schwarzgrau.



    Irgendwo im Internet, ohne Angabe der Herkunft, fand ich dann Bild 06. Das ist keine
    schwarz-weiß Aufnahme wie man unten links an Personen und dem Durchblick durch
    die Tore erkennen kann. Jawohl, so erinnerte ich mich an den Eindruck bei meinen Besuchen.
    Den Farbfehler konnte ich tolerieren, da die Fenster zwar offen geplant sind, das Licht aber inneneinen Fehler kaum erkennen lässt.


    MOD-Info Wiesel: Bild gelöscht. Auch Bilder ohne Herkunftsangabe unterliegen dem Urheberrecht und dürfen deswegen nicht ohne weiteres hier eingestellt werden. Tut mir leid, Kurt.
    Bild durch ein gleichwertiges Foto ersetzt.
    Hi Wiesel, ist OK. Danke


    (Berthold Werner, gemeinfrei)


    8 Bogen DIN A4 kopiert.
    Was ich gut finde, die Rückseiten der Bogen sind auch mit hellem Mauerwerk bedruckt wegen
    der offenen Fensterhöhlen.


    Nach einigen Versuchen, die Papierindustrie hat es gefreut, habe ich den rückwärtigen Druck
    auch auf meinen Kopien untergebracht.


    Nun, so einfach vom Bogen wollte ich das Modell nicht abarbeiten. Mindestens die Fenster
    und Durchfahrten sollten ausgeschnitten sein. Das bedeutete 140 relativ kleine Bogen
    ausschneiden (hm ?). Aber ich bin ja klefer. Für ein kleines Geld ein Locheisen erstanden.


    Begonnen ca. 50 Fenster zu lochen. Das 6 mm Eisen ist aber doch etwas zu klein. 7 mm
    Eisen hatte mein Händler aber nicht. Was nun ?


    Alle Bogen neu mit 95% Verkleinerung kopieren. Die Papierindustrie hat sich mächtig gefreut.


    Da das Eisen aber billig war, war auch die Qualität nicht die Beste. Für jedes
    Fenster waren 4 Schläge erforderlich, alle mit einem anderen Winkel, damit das Loch auch
    rundum gestanzt war. Die Locharbeiten konnte ich natürlich nur ausführen wenn, meine
    Mitbewohner im Hause gerade nicht zu Hause waren. ( Ich bin ja ein sehr rücksichtvoller
    Mensch). Die Bogen waren also ausgehämmert, die jeweils anderen 3 geraden Teile mussten
    aber auch noch geschnitten werde. Eine Menge Arbeit und das als Rentner.


    Warum tut sich das an


    KURT, der Streu


    mit Grüßen für die Weihnachtstage

  • Hallo Kurt,


    das Original Deines neuen Projektes ist eines der imposantesten Bauwerke Triers. Am besten baust Du es erst im nächsten Jahr, dann wird es ein gerüstet und renoviert :)
    Wenn Du mal in die Gegend kommst, ein Besuch ist das Tor immer wert.


    Viel Spaß beim Bau
    Jürgen


  • Als ich die Lieferung auspackte, stutzte ich. Das Modell ist ja garnicht so schwarz wie
    ich es in Erinnerung hatte.


    Kurt, das Modell ist nicht so schwarz wie das heutzutage in Trier zu sehende Gebäude, weil es das Tor zu einem ganz anderen Zeitpunkt zeigt - es ist ja auch sehr deutlich zu sehen, dass das Gebäude selbst zum heutigen Datum ganz anders aussieht, als das Modell es zeigt.


    Das Modell zeigt den Originalzustand und daher auch die Originalfarbe des Kordeler Sandsteins, aus dem es gebaut wurde. Die dunkle Färbung kam erst über die Jahrhunderte durch Verwitterung.

    Gruß aus MG und "In glue we trust"
    Marco ("The Baseman")

  • Tja Jürgen. Es ist schon ein Elend mit unseren Modellen. Ob Schiff-, Flugzeug- oder auch
    Architekturbau. Alle Originale sind immer wieder An-, Um- und sonstigen -bauten unterworfen.
    Speziell das Porta Nigra ist seit seiner Erbauung um 180 n. Chr. vielen Wandlungen unterworfen.
    Selbst der Name, ursprünglich "Porta Martis" , "Tor des Mars", wurde bereits im Mittelalter
    wegen der Schwarzfärbung in "Porta Nigra" umgewandelt. Um 1028 nutzte ein byzantinischer Mönch
    das Gebäude als Einsiedelei in das er sich einmauern (?) ließ. Nach dessen Tod wurde aus Gebäude
    eine Doppelkirche. Dabei wurde der zweite Turm als nicht benötigt abgetragen.


    gemeinfreies Bild


    Napoleon verfügte 1804 eine Entkernung des Gebäudes. Der musste sich ja in alles reinhängen.
    Nach seiner Entmachtung wurde durch die Preußen der Abbruch fortgesetzt. Ein Teil der Apsis ist
    heute in natura noch zu sehen. Am Modell fehlt dieser Anbau.


    gemeinfreies Bild


    Nach allem dem habe ich den ursprünglichen Zustand gebaut wie er heute also aussehen würde.
    Ist das auch eine Erklärung für Dich
    Marco ?


    Der Bericht wird fortgesetzt von


    KURT, dem Streu

  • Hallo Leute.


    Wenn Ihr Euch wundert, dass die Porta hier mit zwei vollständigen Türme gebaut wird, muss ich sagen,
    ich war auch verwundert. Ebenso waren mir die schweren Tore in den Durchfahrten ein Rätsel. Die
    sollen doch überhaupt nie eingebaut worden sein. Mit meinen Eltern war ich als 12-jähriger das erste
    Mal in Trier. Da sah das Tor etwas anders aus. Dann habe ich in Wikipedia nachgeschaut. Dort kann
    man über die wechselvolle Geschichte dieses Bauwerkes einiges erfahren. Demnach ist das Modell
    aus einer anderen Zeit (welcher ?) dargestellt. Hätte ich mir ja auch ohne Wiki denken können.
    Schwamm drüber ( Gehirn einschalten ! ), das Thema habe ich ja im vorigen Post abgehandelt.


    Jetzt weiter im Bericht.


    Zunächst erst einmal ein Blick auf einen kleinen Teil der vergeblichen Kopien.

    Die vorbereitenden Arbeiten habe ich ja im ersten Post bereits angedeutet. Leider ist mir dabei
    die Fotodokumentation in die Hose gegangen. Die Bilder waren aus der Dateien verschwunden.
    D. h. der Explorer zeigte sie zwar an, die Windows-Fotoanzeige und alle Fotobearbeitungs-Pro-
    gramme gaben aber andere, viel später gemacht Aufnahmen wieder die jeweils die gleiche
    Bezeichnung hatten. Alle Versuche der Trennung waren vergeblich. Schließlich konnte ich über
    einen Bildschirmdruck wenigstens die ursprünglichen Fotos retten.


    Leider sind die Bilder 07, 09A, 10, 12 und 13 daher nur im Kleinformat.


    Auf die verstärkte Grundplatte werden die Erdgeschosse der beiden Türme aufgeklebt. Bei mir ist es
    Tradition solche Hohlkörper jeweils unten und oben mit "Spanten" aus Kartonverpackungen zu ver-
    stärken. Hier war die eingeskannte Grundplatte hilfreich für die Schnittgröße der Elemente. Davon brauchte ich
    8 Stück für die 2 x 2 Geschossteile. Wie auf dem Bild zu sehen, sind die Mittelfelder ausge-
    schnitten da die Verstärkungen ja innen eingeklebt werden und die Klebelaschen außen liegen.

    Die Außenwände sind aus jeweils zwei Teilen zu einem Band zusammen geklebt. Die erste Klebung
    führe ich, auf meiner Magnetplatte ausgerichtet, durch. Für die zweite habe ich mit Hilfe von der beiden
    erstgefertigten Turmteile und weiteren Haushalts-Hilfen zu einem stabilen Klebegerüst improvisiert.
    Mit Hilfe von Wäscheklammern konnte nun das Band fixiert und stresslos exakt fertig gestellt werden.


    Zur Montage. Die Gewände der 4 Durchfahrten müssen einigermaßen sauber eingepasst werden.
    Ich habe stundenlang meine Wohnung durchsucht nach einem runden Körper mit dem passenden
    Durchmesser. Trinkgläser, Medikamentenfläschchen, Blumenvasen und und und. Eine Unterlegscheibe (?)
    hatte schließlich im Mittelteil die entsprechenden mm. Die Gewände konnten jetzt mit nur zwei Händen
    eingesetzt werden.

    Nun wurden nacheinander die Einzelteile des Bauwerkes vorgefertigt und mit der Endmontage könnte bei
    frostfreiem Wetter vor Ort begonnen werden.

    Also bis dahin mit fröhlichem "KLEBT GUT"


    KURT, der Streu


  • Ist das auch eine Erklärung für Dich
    Marco ?


    Mir brauchst Du das gar nicht zu erklären, ich weiß das ja bereits... ich habe versucht, Dir zu erklären, warum die Farbe des Modells anders ist, als das Tor heutzutage in der Realität aussieht.


    Aber mittlerweile sind wir uns ja einig. :thumbup:

    Gruß aus MG und "In glue we trust"
    Marco ("The Baseman")

  • Frohe Weihnachten allen Freunden und Anderen.
    Mögen neue Baupläne unter Eurem Weihnachtbaum gelegen haben.


    Unter meinem Baum stand u.a. das "Schwarze Tor".
    Daran möchte ich Euch in Bildern teilnehmen lassen.



    Das erste Bild ist die (von mir selbst prämierte) Aufnahme der Frontansicht.
    Vermutlich habt Ihr das schon selbst erkannt.


    Des Weiteren führe ich Euch noch rund um das Bauwerk.
    Bei den nächsten Bildern ist zu erkennen, daß das Tor wie ein Chamäleon seine Farben leicht variiert und
    sich nicht nur in trübem schwarz präsentiert.



    Das ist jetzt die rechte Seite. Wegen der besseren 3D-Wirkung etwas versetzt.



    Ansicht von der damaligen Stadtinnenseite.



    Klar, die noch fehlende letzte.



    Ein Blick auf die Eingangsseite mit den niemals eingebauten Toren. Eine künstlerische Freiheit.



    Zum Ende der Umrundung eine Aufnahme vom Hubschrauberflug über die Anlage.


    So, das war es für heute.


    Für das neue Jahr alles Gute, Gesundheit und ein schmerzfreies Erwachen am 01.01.2013 wünscht Euch


    KURT, der Streu

  • Servus Kurt,


    ein wunderschönes Modell, Gratulation!!


    Die Aufnahmen sind großartig geworden.


    Vielen Dank dafür, Herbert

  • Moin Kurt...
    Das Tor schaut wirklich klasse aus und die BIlder geben einen guten Überblick
    Die (von Dir selbst prämierte) Aufnahme der Frontansicht ist aber auch derart gelungen,
    das man kaum drum herum kommt sie anders zu bewerten.
    Wirklich ein schönes Modell.
    Gruß, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Gutn Morgen Kurt,


    tolle Arbeit und super in Szene gesetzt. Das Bild von der Frontansicht ist der Knaller :thumbup: . Vielen Dank für die Bilder.


    Viele Grüsse aus Villingen-Schwenningen


    Thomas

    Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen!
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  • Es kommt bei mir nicht mehr allzuoft vor,


    aber ob Eurer freundlichen Zuschrifte bin ich


    Darum, vielen Dank für die freundlichen Zuschriften von


    Herbert, vor langer Zeit war ich auch mal Hobby-Fotograf. Betonung auf "war".
    Jochim, siehe vorstehend.
    Renee, die Rundfahrten sind bei mir kostenfrei und offensichtlich trotzdem informativ.
    Thomas, zum Knallen wäre tatsächlich übermorgen der richtige Zeitpunkt.



    Auch an die vielen anonymen Klicker sagt "Herzlichen Dank"


    KURT, der Streu