DAN 1: 250 Cony's Kartonmodellbau

  • Im zunehmendem Alter, liebe Kartonbauer,


    nimmt offenbar die Neigung zur Selbstüberschätzung leicht zu. Nach einem
    sehr schlechten Vorjahr glaubte ich nicht mehr zum Schnipseln zu kommen.
    Kürzlich begann ich dann doch, angetrieben durch den Virus Cartonikus, einen,
    und dann noch einen Versuch mit den beiden Leuchttürmen. Dank Eurer freund-
    lichen Zuschriften und weiter angetrieben von diesem Virus, überlegte ich was
    man, also ich, als Nächstes bauen könnte.


    Nach längerem Suchen im Web fiel mir ein Bauplan ins Auge.
    Ohh, toll, ein Schiff, ein Schiff. Eine richtig tolle Eisenbahnfähre im MST. 1:250.


    Hier der Link : http://www.conys-modellbau.de/Downloads/Download01.pdf


    Runterladen.
    Ausdrucken.
    Studieren.


    Da gab es aber ver... eine Menge kleines, fisseliges Zeug (für mich muss ich sagen).
    Und da setzte das übersteigerte Selbstvetrauen ein. Mann, das schaffe ich doch. So
    fängt sowas an.


    Aber wieso fehlt da der zweite Teil der Grundplatte sowie die Steuerbordseite der
    Bordwand und überhaupt ist nur ein Teil der Aufbauten im Plan vorhanden ??
    Nach einigen Studien des Kleingeschrieben erschloss sich mir die Lösung.
    Der Dampfer ist ein Januskopf. Vorne und Hinten, links uns rechts - Verzeihung
    Back- und Steuerbord alles gleich. Der Hinweis im Kleingeschriebenen sagt, dass
    man einen Teil der Bogen zweimal ausdrucken muss.


    Loslegen. Da an der Grundplatte die Klebelaschen für die Bordwände gleich farbig
    ausgelegt sind müssen die Konstrktionslinien zur Unterseite übertragen werden.
    Kein Problem. Für die zweigeteilte Grundplatte und die Bordwände sind farbig aus-
    geführte Laschen beigegeben. Ebenso ein Teil mit dem Namen für die Bordwand.
    Aha, für so Leute wie mich, wenn Differenzen auftreten. Bodenplatte messen. Wenn
    ich die mittig übereinander klebe stimmt die Sache. Bordwände konnte ich nicht
    kontrollieren. Wird schon stimmen. Spantengerüst mit viel Liebe aufgepappt. Das
    1. Deckteil sorgfältig angepasst aufgelebt. Danach das zweite Teil. Na prima,
    die Überklebung der einzelnen Stücke entsprach genau dem der Grundplatte. Nun
    noch mit zarten Händen alles schön aufgedückt.


    Eine Bordseite zusammengefügt und probeweise mal angehalten.


    Wieso war das Bord viel zu lang ? Herrje, die Grundplatte und das Deck hätten
    gestossen verbunden zusammen gefügt werden müssen. Laschen dafür sind
    vorhanden. Der schöne Rumpf. Frustriert zu Bett gegangen. Mein Bett steht direkt
    neben dem Arbeitstisch auf dem der Torso stand. Nachts weckte mich der Mond
    der ins Zimmer schien und das bisherige Werk in einem gemeinen Winkel beschien.


    So nicht, lieber Kurt.


    Wieso "lieber Kurt". Du Dussel hast das doch selbst verbockt !


    Gramvoll grüßt Euch



    KURT, der Streu

  • Moin Kurt,


    schön, wieder von Dir zu lesen ;)
    Ob der "Mondlicht-Erleuchtung" würde ich glatt überlegen, das Modell noch einmal von vorn zu beginnen. Es ist ja noch nicht sooo viel an Teilen verbaut, der Aufwand dürfte sich daher in Grenzen halten.
    Besser so, als sich während des Weiterbaus regelmäßig über ein welliges Deck zu ärgern.


    Hast Du Weißleim für das Ankleben des Decks verwendet? Ich würde es da mal mit UHU probieren, das zieht nicht so derbe an.


    Aber das Wichtigste ist: Hab viel Spaß am Modell!
    Ich werde gern zusehen =)


    Grüße


    Lars

  • Aber Kurt, warum hast Du denn Weißleim verwendet und nicht Alleskleber mit Lösungsmittel?


    ...fragt sich der René ohne Mondlicht. ;)

    ....es ist 5 vor 33

    Demokratie ist alternativlos!

    "sei a Mensch"

  • Mit zunehmendem Alter, liebe Kartonbauer, wird man zunehmend geduldiger,


    was ich im Folgenden zu beweisen gedenke.


    Als früh die Sonne wieder schien begann ich auf's Neue im Mst. 1:250, denn
    glücklicherweise waren ausreichend Kopien vorhanden. Außerdem möchte ich meine
    Schiffsmodelle im gleichen Maßstab nebeneinander vergleichbar sehen. Daher,
    lieber Hape, bin ich dabei geblieben. Im Laufe meiner mehr als 10-jährigen aktiven
    Mitgliedschaft im Forum mit einigen Modellen habe ich vorwiegend mit Ponal-Rapid
    geklebt. Ganz selten sind "des Meeres Wellen" auf ein Deck übertragen worden.
    Ich hatte im ersten Bericht geschrieben "Nun noch mit zarten Händen alles schön
    aufgedrückt". Dabei waren die "zarten Hände" wohl etwas zu kräftig aufgelegt worden.
    Aber durch Schaden werden einige Leute klug, manchmal jedenfalls, lieber Lars.
    Wie im ersten Bild zu sehen habe ich beim zweiten Mal meine Hände durch eine
    weichere Schaumstoffplatte ersetzt. die hat den Vorteil sich wirklich zart auch an
    Wölbungen anzupassen. Hat wieder einmal geklappt.


    Dann ging es an die Bordwände. Dabei arbeite ich gerne in Augenhöhe mit dem Ma-
    terial. Leider kann ich meinen Arbeitstisch nicht in der Höhe verstellen und meinen
    Stuhl nicht so tief absenken. Daher mit literarischer Hilfe die Ebene geschaffen. Hier
    möchte ich die Frage stellen warum viele ihre Bordwände erst NACH dem Erstellen
    der ersten Aufbauten anbringen. Hier sind die Aufbauten zu einem nicht geringen Teil
    mit den Bordwänden verbunden.


    Trotz der sparsamen Anwendung von Klebelaschen ging der Aufbau der Aufbauten gut
    vonstatten. Dabei kam mir der Gedanke, dass der Dampfer sich auch zum Transport
    von Langholz eignen könnte (siehe Bild 08).


    Das waren also die größeren Bauteile. Nun gingen mir langsam einige Körperteile mit
    Grundeis. Da waren die vielen Winzigteile. Z.B. die Ablaufböcke der Rettungsinseln.
    Oder auch die Böcke der Rettungsboote sowie deren Davids, die Masten ( aus 160 gr.
    Karton), die Radarantennen, Decksleuchten und Scheinwerfer. Apropo Scheinwerfer.
    Voller Übermut habe ich die Vorderseite der Geräte ausgebohrt und mit Alufolie hinter-
    klebt.


    Hat alles mehr oder weniger gut hingehauen. Da die Masten arg nackt wirkten bekamen
    sie noch Flaggleinen und eine Antennenverbindung.


    Davon berichtet aber in Kürze


    KURT, der Streu

  • Ein sehr gefälliges Modell,


    und Dir, Sir Kurt, ist eine vorbildliche Haltung zu bescheinigen! ;)


    Mit Mumm neu angefangen und im zweiten Versuch die Tücke des Objekts besiegt. Klasse!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Kurt,


    jetzt sag bloss, du bist schon fertig!? Das ging ja superschnell. Ein feines Modell und sauber gebaut von dir.


    Gruss ein verblüffter Andy


    P.S.: Deinen Schreibstil finde ich gut. Macht Spass deine Berichte zu lesen.

  • Hi, Leute


    lieber René, ich hoffe das inzwischen Deine Frage bzg. Weißleim geklärt ist. Deine Zuschrift
    habe ich im Eifer der Arbeiten übersehen. Entschuldige.


    Jetzt bin ich aber aus Verlegenheit knallrot geworden. Trotzdem nehme ich die Erhebung in
    den englischen Adelsstand voller Stolz dankbar an, lieber Helmut.


    Wie Du, lieber Andy, aus dem Betreff ersehen kannst folgt noch eine Vorstellung des bald
    fertiggestellten Dampfers. Es sind noch ein paar schmeichelhafte ( sprich überarbeitete )
    Fotos herzustellen. Ich denke jede Frau, und sei sie noch so schön, hat vor einem Treffen
    auch noch einige Korrekturen an ihrem Äußeren vorzunehmen.


    Also bis dann bedankt sich für Eure freundliche Anteilnahme


    KURT, der Streu

  • Moin, moin


    Die Korrekturen, Freunde, haben etwas gedauert. Aber wie sagt das Sprichwort: "Was lange
    währt wird manchmal besser." Oder so.


    Hier nun das Ergebnis.


    Die letzten Bilder des vorigen Post waren vom Hubschrauber aufgenommen. Deshalb das erste
    Bild jetzt aus der gleichen Perspektive.


    Auffallend die 20 Rettungsinseln, die wie ein Lolli 5-Stückweise zusammengefasst wurden. Zum
    Glück für meine Zitterfinger. Die derzeitige Position des Dampfers liegt etwas vom Weg Göteborg-
    Kiel abgekommen, bei 55°08'25,93" N und 11°16'16,38", Großen Belt, Nordspitze Langeland im
    Eis fest. Eisbrecherhilfe wäre nicht schlecht. Leider noch keine Hilfe in Sicht. Bild 11.


    An Deck sind keine Menschen zu sehen. Haben sich wohl in die wärmeren Innenräume zurück
    gezogen. Bild 12. Mit dem Scheinwerfer werden weitere Einheiten auf die prekäre Lage aufmerk-
    sam gemacht.


    Nach längerer Wartezeit ist sie dann wieder im freien Wasser. Bild 13. Dieses Mal keine Unglücks-
    zahl. Weiter geht die Fahrt dem vorgesehenen Hafen mit etlicher Verspätung entgegen. Ich möchte
    nicht in der Haut des Navigators stecken.


    Kurz vor dem Hafen werden die Festmacher bei den Doppelpollern klar gelegt. Land ist auf Bild
    15 am Horizont in Sicht. Die Poller habe ich übrigens NICHT aus Karton gefertigt. Erkennbar
    auf Bild 11 und 15. Die sind, schwarz gepönt, aus passenden Messingnägeln gefertigt. Vom
    Runden aus dem 160 gr./m² Karton hatte ich die Nase von den Masten her noch voll.


    Bleibt zu sagen: "Weiterhin gute Fahrt, DAN und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel..
    In Zukunft haltet dich immer schön im Fahrwasser."


    Ach ja, mach den Scheinwerfer aus wegen Energiesparen (Bild 16) ruft ihr und Euch
    mit freundlichen Grüßen zu


    KURT, der Streu

  • Hallo Kurt,
    Helmut hat Dich ja schon geadelt. Also, es gehört schon groißer Mut und eine gute Portion Größe dazu, so ein Missgeschick zu zeigen.


    Alle Hochachtung. Aber das Problem ist ja nun behoben.


    Mit freundlichen Grüßen


    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hi, Cris, thank you for your kind post.
    The year of the magazine is the same like the year of my birth. I am only 2 month older.


    Mit zunehmendem Alter .... ändert sich so einiges. Ein mutiger Mensch war ich eigentlich nie.
    Viel Mut gehört nicht dazu auch seinen Mist mal zu zeigen. Anders sieht es aus bei einem
    Neuanfang wenn die erste Begeisterung verrauscht ist. Danke trotzdem


    sagt


    KURT, der Streu

  • Auf vielseitigen Wunsch ...


    ... eines einzelnen Herren hier ein Nachtrag.


    Es ist tatsächlich richtig dass eine Fähre auch Fährgut zu transportieren hat. Was bleibt
    mir anderes übrig als mich auf mehrere mir völlig fremden Berichte der Kartonbaukunst zu
    begeben. Cony stellt als Download auch das notwendige Material zu Verfügung.


    Bisher habe ich noch nie einen Eisenbahnwagen, einen Sattelschlepper oder einen Reise-
    bus gebaut. Die nun erstellten drei Fahrzeuge zeigen das in der Ausführung leider recht
    deutlich. Darum bin ich froh, diese im Dampfer weitgehend verstecken zu können.


    Nehmt den guten Willen für die Tat.


    Wünscht sich


    KURT, der Streu