Burg Friedstein von Z-Art

  • Freunde! Klebis! Schneidgenossen!


    Und wieder einmal ein angefangener Bericht, ohne Begonnenes auch nur ansatzweise beendet zu haben. Bitte verzeiht! Vergebt!
    Ich bin SCHWACH!!! ;( ;( ;(


    (Dennoch versuche ich, die Prager Burg bis Bremerhaven fertigzustellen.)



    Ich konnte nicht anders: Ein Bogen von Z-Art musste angeschnitten werden! Spitfire hat mit seiner Burgruine ja einen schönen Anfang gemacht, was zusätzlich motivierend war.
    Anschnitt war der 31. Januar, deshalb erfolgt die Dokumentation meines bisherigen Baus in einer grossen ersten Portion.

  • Wie so häufig bei vielen Bögen: Das Titelbild reisst das eigentliche Modell mächtig runter. :(


    Über dieses Thema könnte man einen eigenen Thread schreiben, denn vielfach ist die Wirkung des gebauten Modells unvergleichlich eindrücklicher als die lieblose Front-Illu! Deshalb: Wann immer möglich im Bogen blättern, bevor man sein Urteil bildet.


  • Als Vorarbeit machte ich mir erstmals die Mühe, die Teile zu sortieren. Ich bin mittlerweile froh darum, denn die chaotische Anordnung im Bogen hätte mich jedesmal Nerven gekostet. Wie unsere lieben östlichen Kollegen damit umgehen, ist mir nicht bekannt...



    In ein Schulheft klebte ich anschliessend die Einzelteile; pro Seite einen "Zehner".


  • Die Grafik des Bogens ist bestechend, wie bei allen Produktionen dieses Verlages. :thumbsup:


    Z-Art, Milan Bartos und Ondrej Hejl scheinen hier auf der gleichen Linie zu liegen; es würde mich nicht wundern, wenn hier ein "Brain Exchange" stattgefunden hätte.


    Wie in diesem und anderen Foren schon erwähnt, ist die Papierqualität etwas gewöhnungsbedürftig. Der "Karton" ist erstens überaus dünn, zweitens löst sich die bedruckte Schicht bei kleineren Teilen gerne ab. Verstärken und Nachbessern sind daher die Regel. Ich werde in der Folge nicht mehr darauf eingehen.

  • Der Beginn macht der zentrale Burghof mit den umgebenden Fassaden und Felsen. Die Konstruktion ist bemerkenswert: Felsteile und Mauerteile wechseln einander ab, was die Geometrie ausserordentlich komplex macht. Schon hier zeigt sich die Passgenauigkeit: Oberer und unterer Abschluss sind am Ende völlig eben und parallel. Kein Verzug, keine Lücken, keine Überschüsse. Res-pekt!


  • Es folgen die ersten Gebäudeteile, die in den Hof blicken. Einige schroffe Felsen "quellen" hier förmlich aus dem Mauerwerk; die Konstruktion ist insgesamt von hoher Komplexität.


    Die Arbeit geht langsam voran. Immer wieder halte ich inne, um die optimale Montage-Reihenfolge zu bestimmen. Zudem möchte ich in Punkto Exaktheit dem Bogen gerecht werden - ich kann mir bei dieser feinen Grafik keinen Patzer erlauben... :pinch:


  • Eine Ebene tiefer nun eine grosse Ringmauer mit dazugehörigem Wehrgang. Hier bin ich auf meine erste wirkliche Knacknuss gestossen.
    Erstens ist das gesamte "Hufeisen" ein einziges grosses Bauteil; es dürfte also äusserst sperrig sein, all die filigrane Arbeit im Inneren des Wehrgangs zu verrichten. Ich habe mich deshalb entschieden, das Innenteil zu zertrennen und "Wand für Wand" anzubringen, womit ich sehr gut gefahren bin!



  • Die zweite Schwierigkeit: Die Dächer haben zu viel "Material". Hier musste massiv gekürzt werden. Wieviel? - Das liess sich gut bemessen anhand des Formteils für die Basis dieses Abschnitts. So konnte ich den Winkel sukzessive verkleinern bis zum rechten Mass. Zuletzt legte ich es lose auf die Mauer - passt!



  • Die Mauer umschliesst ein wiederum sehr felsiges Gebiet mit komplexer Struktur.
    Die Montage dieser Baugruppe an den Rest der Burg war eine anspruchsvolle Arbeit. Es zeigte sich, dass die Markierungen aussergewöhnlich exakt gezeichnet sind; man konnte also nichts falsch machen, wenn man sich nur exakt an sie hielt. Grossartig. :cool:



  • Vor der nun folgenden "Kleinigkeit" hatte ich - zugegebenermassen - etwas Schiss. Erfahrungsgemäss hat man mit solch komplexen "Löchern" seine liebe Müh'. Auch hier erwies sich die Präzision in der Konstruktion als hilfreich. Aber schweisstreibend war's dennoch...



  • Das folgende Mauerstück wird mit einem felsigen "Kupplungs"-Element versehen, das sich dann in verschlungener Weise an den Rundturm schmiegen soll. Insgesamt ergeben sich acht Berührungskanten, und da kann ich nur sagen:


    Holy Crap-a-tony!


    Da schluckt man eine Weile leer und macht sich dann an's Werk.




  • Servus Thom,


    Leidet deine Sehkraft in letzter Zeit, dass du so große Modelle baust? :D
    Aber immerhin in der von dir gewohnten Perfektion...


    Aber Scherz beiseite, ein schönes Modell! Und dass deine Bauberichte immer unterhaltsam zu lesen sind, macht mir doppelten Spaß!


    Herzlichen Gruß
    Robert

  • Servus Thom ,


    Ich kann Dir nur beipflichten zu Deinen Kommentaren über die Z-art Bögen - HERRLICH !!!!!!


    Wünsch Dir noch viel Spaß , bis jetzt schaut das ganze ja Super aus !


    Liebe Grüße aus der Steiermark
    Kurt

  • Hallo,
    die bilder machen eine guten eindruck über das Bauwerk. Z-art, hat das was mit dem Maßstab zu tun (1:220). Irgendwie habe in Netz keinen entsprechende Seite gefunden.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Vielen Dank für eure Kommentare!


    Ich bin hocherfreut, dass meine Begeisterung für diesen Bogen ein wenig über den Tellerrand schwappt! ;)


    Ulrich: Ich weiss nicht, woher der Name stammt. (Die Modelle sind aber in 1:300.) Die Website des Verlages findest Du hier.


    Seeya soon, boys!

  • Die Gebäude der untersten Ebene sind nun dran. Am "Haupthaus" fällt die Rundung des Giebels auf. Ich schneide bei solchen Teilen gerne die Klebelaschen komplett weg, um die "Kurve" so glatt wie möglich hinzubekommen.


    Das fertige Häuserl sieht unspektakulär, ja gar ein wenig grobschlächtig aus, was an mir insofern ein wenig nagt, als dass der Zeitaufwand dafür beträchtlich war. Grmpfl... :huh:



  • Das kleinere Gebäude wird flankiert von zwei Mauerstücken. Diese sind nicht separat dargestellt, sondern als Verlängerung der Rückseite, was erneut für ein wenig mehr Kniffligkeit sorgt, als unbedingt nötig gewesen wäre. Hilfreich ist hier das Basis-Formteil. Auf solche Teile verzichtet Z-Art in seinen späteren Modellen beinahe komplett, was ich persönlich etwas bedauerlich finde.



  • Auf dem letzten obigen Bild sind - mit etwas Mühe - zwei Fensterchen an der Rückwand zu sehen. Ich entdeckte sie während des Baus leider nicht und ärgere mich nun ein bisschen, da ich diese gerne plastisch dargestellt hätte. Naja, mer ka ned alles habe, gell?


    Mit diesen beiden Bildern hier sage ich gute Nacht. Schlaft gut!


  • So, waida geht's!


    Die restlichen Felsen angebracht, und nun kommen Gänge und Stiegen; nette Kleinigkeiten, die dem Modell einen ganz besonderen Reiz verleihen. Grosse Sorgfalt ist auch hier angebracht, denn schnell hängen diese filigralen Gebilde schräg an der Mauer, und den Ruinen-Look wollen wir ja nicht vorwegnehmen, gelle?



  • Kleines Kegel-Tutorial


    Ich weiss ja nicht, wie's euch geht, aber mir graut vor Kegeln. Die Stosskanten sauber zu verschliessen ist jedesmal eine Zitterpartie und das Ergebnis ein Russisches Roulette. Zudem hinterlassen die Kanten der Klebelasche bei mir regelmässig einen Relief-Abdruck auf der Oberfläche, da ich beim Verleimen gerne stark anpresse.


    Irgendwann sagte ich mir: Genug davon!!!


    Und so habe ich mein eigenes System entwickelt. Here it comes:


    Zunächst die Vorbereitung, und zwar mit eiserner Gewissenhaftigkeit:
    Runden, runden, runden!


    Wichtig im Bereich der Spitze: das Papier rückseitig leicht anfeuchten. Die Form muss beinahe selbstschliessend sein.



    Nun der Clou: Ich fertige mir meine eigene Lasche. Sie scheint etwas überdimensioniert zu sein, aber vertraut mir: Jedes Zipfelchen ist fein durchdacht...



    Das unsegmentierte Teil wird auf ein Mal angebracht. Der Leimauftrag ist dabei das Allerwichtigste: Nur über den rechten Teil Leim verteilen! Wenn ich nun andrücke, kann kein Abdruck der Laschenkante entstehen, yeah!



    So, nun wird Stückchen für Stückchen verschlossen und die Leim-Regel tunlichst beibehalten!



    Den Abschluss bildet ein spitzes Dreieck. Voilà!


  • Hallo Thom,


    du hättest vielleicht noch drauf achten sollen, dass an der Schnittkante die Ziegel genau fluchten. :D


    Danke für den Tipp


    Gruß
    Peter

  • Hallo Thom,
    das ist einen gute und erpobte Idee, den Kegel zu runden. Für die spitze nehme ich einen angekrängte Pinzette. Die läuft vorne spitz zu, damit klappt das ganz gut.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Schlussbetrachtung


    Der Bogen hat mir nun über mehrere Monate grosse Freude bereitet. Meine leider sehr beschränkte Bastelzeit dieses ersten Halbjahres liess nur sporadisches Bauen zu, und dafür war das Bürglein ideal.


    Dies war mein erstes Modell der "Neuen Schule", wie ich sie nennen möchte, Bögen mit einer Präzisions-Graphik, wie sie uns durch Ondrej Hejl, Milan Bartos u. ä. zuteil wurde. Ich bin vom Effekt schlicht überwältigt; die Fotos hier geben leider nur einen Bruchteil der Wirkung wieder. Ich kann es kaum erwarten, ein grösseres Modell dieser Qualität zu bauen.


    Grüninger over, und: Keep fitzeling!

  • Feddich????????


    Leute, macht einen dicken Strich in den Kalender, ruft einen Welt-Kartonbau-Tag aus, es ist ein Wunder geschehen:


    YESSSSSSSSS,He did it!!!!


    Congrats to you, mein lieber Thom, und nun frisch an neue Megaprojekte im Maßstab 1:250 mit Kantenmaßen unter 2 cm!


    beste Grüße
    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo