Brabham-BMW BT52b 1:10

  • Hallo Leute!



    Heute habe ich wiedermal ein altes Modell von mir ausgegraben. Den BT52b habe ich vor etwa 4 Jahren gebaut. Es war mein erstes Modell zum aufmachen.


    Die Brabhams von Gordon Murray waren immer sehr elegant. Der BT52 wirkte in seiner Pfeilspitzenform sehr eleant, war aber aerodynamisch keine Offenbarung. Das sieht man auch in der weiteren Entwicklung der Formel 1 zu dieser Zeit (und auch heute noch). Voluminöse Seitenkästen, die sich zum Heck hin verjüngten war das Fahrzeugkonzept, das sich durchsetzte. Osella und Tyrrell schlugen übrigens einen ähnlichen Weg ein wie Brabham.
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    Die Verkleidung bestand aus zwei Teilen. Der Motorhaube - diese hatte links über dem Turbolader Kiemen zur Kühlung und die Frontverkleidung. Die Kühlung der Turbine war damals ein riesiges Problem. Oftmals, wenn der Wagen an der Box stand, rieb sich der Turbo fest. Man verwandte nach und nach immer mehr Hitzeschilder um das Aggregat vor der enormen Wärme der Abgasturbine zu schützen. Die Motoren wurden zusätzlich mit der latenten Verdampfungswärme des Treibstoffes gekühlt. Bis die FIA '84 die Tankstopps verbot und die Tankkapatzität auf 220l festschrieb, war damit natürlich jede Mange Sprit vorhanden. Man konnte das gesamte Rennen über mit volldampf rennen. 1984 hieß es dann, mit diesen 220 Litern hauszuhalten. Einige Teams kühlten den Treibstoff dann auf -185°C herunter um so 235 statt nur 220l in den Tank zu quetschen.
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    Die Hitze strahlte überall hin. Man muss sich vorstellen. Die bauen ein Auto und mittendrin der Turbo. Ein acht Kilo schweres Metalltrumm, 1000°C heiß, dazu die Hitze des Intercoolers. Und alles in der Nähe des Spritsystems. Das war damals das Problem, das es zu lösen galt.
    Man verwandte beim Turbo Gleitlager, welche mit unter Hochduck stehendem Öl geschmiert wurden. Die mussten bei der enormen Hitze Drehzahlen von etwa 150 000 bis 180 000 /min aushalten.
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    Der Ladeluftkühler auf der linken Seite nahm genauso viel Platz ein, wie der Wasser-und Ölkühler zusammen. Da kann man sich schon denken, was für eine enorme Luftmenge da durchgetrieben wird. Der Luftfluss musste da natürlich tadellos funktionieren, sonst gabs keinen konstanten Ladedruck. Der Ladeluftkühler brachte die Temperatur der eingeblasenen Luft von etwa 240°C auf 35-40°C herunter. Damals galt die Regel: Ein Plus von 10°C der Ladeluft kostet 30-40PS. Ferrari und Renault entwickelten für ihre Motoren sogar noch eine Wassereinspritzung um die Temperatur der eingeblasenen Luft nochmals herabzusetzten. BMW hielt dies für ein unerlaubtes Benzinadditiv und verzichtete darauf.
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    Der BMW M12 leistete damals (1983) so um die 550kW (750 PS) im Rennen. Allerdings ist diese Angabe etwas schwammig, denn BMW fand "in jedem Rennen 30 bis 50 PS" (Gerhard Schumann, BMW). Der kleine Vierzylinder von BMW entwickelte sich mit der Zeit zum kraftvollsten Turbo der Formel 1. Bis 1986 erreichte er um die 1100kW - Paul Rosche, der Entwickler dieses Turbos sagte damals, man erreiche bei einem Ladedruck von 5,6 bar etwa 1400 PS, "sicher waren es mehr, vielleicht 1450, aber der Prüfstand hatte bei 1400 sein Limit erreicht...".
    Im Training, wo man immer voll blasen konnte, hielten die Motoren dann gerade mal eine bis drei Runden. Brabhem entwickelte sogar ein spezielles Qualifikationsgetriebe. Dieses "Einweggetriebe hielt bei voller Leistung etwa fünf bis sieben Runden. danach war das Gehäuse durch die brachiale Kraft des Turbos so verzogen, dass die Räder nicht mehr inneinander griffen.
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    Das Kohlefaser Monocoqe war zusätzlich mit einer Aluminiumeinlage verstärkt, da Gordon Murray der passiven Sicherheit des Materials noch misstraute. Das Auto war um die Stalschotts modular aufgebaut, so dass nach einem Unfall einfach das beschädigte Teil abmontiert werden konnte und ein Neues angebracht wurde.
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    Der BT52b erhielt gegenüber seinem Vorgänger, der etwa das erste Drittel der Saison bestritt, einige Verbesserungen wie zum Beispeil eine kopaktere Vorderradaufhängung. Beim alten Modell wies die Frontverkleidung noch zwei Buckel auf, unter denen die Vorderradaufhängung arbeitete .Die auffälligste Vernderung war allerdings die Bemalung um den Sponsor Parmalat noch präsenter herüberzubringen.
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    Grüße Paul

  • Hallo Paul,


    schön, dass du dich traust, Bilder eines von deinen "Frühwerken" einzustellen.
    Alles in Allem ist der Qualitätsunterschied zu dienen aktuellen Modellen deutlich sichtbar, auf den Bildern ist dein modellbautechnisches Potenzial schon deutlich, und wenn man bedenkt, dass dazwischen vier (Bastel-)Jahre liegen, sieht man daran deine enorme Entwicklung auf diesem Feld.


    Mit freundlichen Grüßen


    frettchen