Bismarck WHV, 1:250

  • Hallo liebe Modellbaufreunde,


    seit März 2006 bin ich Mitglied im Kreis der Kartonmodellbauer. Vor einigen Wochen habe ich die Bismarck von WHV fertiggestellt. Ich habe ganz bewußt WHV gewählt, weil dieses Modell doch etwas einfacher zu bauen ist als die Bismarck von anderen Herstellern. Weil mir aber ein Schiffsmodell mit Unterwasserrumpf doch besser gefällt, habe ich zusätzlich in Spantenbauweise den Unterwasserrumpf erstellt und mit dem Modell fest verbunden.


    Die Bismarck ist ein Modell, was mich schon immer fasziniert hat. Seit Mitte der 50er Jahre habe ich dieses Modell von WHV insgesamt fünf mal gebaut. In meinen alten Fotoalben habe ich mal rumgestöbert und von allen Modellen noch einige Fotos gefunden.


    Doch zunächst einmal einige Bilder. Als erstes eine Gesamtansicht der neuesten Bismarck.


    Dann zwei Bilder meiner ersten Bismarck von 1956/1957. Erschreckt bitte nicht über den Zustand dieses Modells. Aber es existiert noch heute nach fast 50 Jahren in dieser Form bei meinem Jugendfreund in der Nähe von Landau/Pfalz; seinerzeit habe ich ihm dieses Schiff geschenkt. Diese beiden Bilder habe ich im Frühjahr auf dem Rückweg von Sinsheim gemacht. Man beachte die einfache Struktur des damaligen Modells: Flack-Geschütze, Gefechtsstand, Scheinwerfer, Motorbarkassen usw. Besonders interessant ist, daß neben dem 38er-Geschütz, Turm B, wohl noch ein Torpedosatz angebracht war. Man kann dies an den Licht- und Staubeinwirkungen noch so rekonstruieren.


    Doch nun die drei Bilder

  • Doch nun zu meiner zweiten Bismarck, Baujahr 1959/1960.


    Hier habe ich 4 Bilder angehängt. Die Struktur dieses Modells ist die gleiche, wie bei dem vorherigen Modell. Soweit man auf den Bildern erkennen kann, wurde der vordere Torpedosatz weggelassen. Ende der 50er Jahre waren die Modelle von WHV nach meiner Erinnerung die einzigstgen Kartonmodelle, die auf dem Markt zu beschaffen waren. Und die Struktur dieser Modelle war zum damaligen Zeitpunkt absolut ausreichend und auf der Höhe der Zeit.

  • In den Jahren Mitte 1950 bis Anfang 1960 habe ich viele Modelle von WHV gebastelt. Nach meinen Erinnerungen wohl die gesamte Deutsche Marine aus WW II, viele Zivilschiffe und auch Flugzeuge. Aus dieser Zeit sind noch zwei Bilder vorhanden. Einmal die Forrestal und die B 47. Diese Modelle gehören zwar nicht zur Galerie Bismarck, aber ich will sie trotzdem anhängen. Vielleicht erinnern sich so einige Modellbauer an diese Zeit und auch diese und viele eigenen Modelle.

  • Doch nun zur dritten Bismarck.


    Die habe ich etwa Ende der 60er Jahre gebaut. Damals auch schon mit Unterwasserumpf "made bei Eigenkonstruktion". Ein Spantengerüst lag mir damals nicht vor und ich erinnere mich, daß ich dieses nach Gutdünken selbst gemacht habe. Man erkennt dies daran, daß die Proportionen des Rumpfes nicht ganz passgerecht sind. Auch habe ich für dieses Modell damals viele Beschlagteile von Graupner oder Aeronaut verwendet: alle Flackgeschütze, das Bordflugzeug usw.

  • Moin Wolfgang,


    na das hat doch prima geklappt mit den Bildern. Hast es doch nicht abwarten können, wie?


    Vielleicht magst Du ja noch etwas zu den selbstgebauten Unterwasserschiffen erzählen...


    Viele Grüsse
    Michael

  • So ungefähr Mitte/Ende der 70er Jahre habe ich dann meine vierte Bismarck gebaut; d. h. angefangen zu bauen. Fertig geworden ist die jedoch nie, da in diesen Jahren plötzlich der "Plastikmodellbau" interessanter wurde!? Ich erinnere mich, daß ich gleich mit dem Aufbaukomplex angefangen habe und dieser Teil ist der einzigste, der fertig geworden und auch heute noch vorhanden ist. Anhand der drei nachfolgenden Bilder kann man erkennen, daß die Struktur des Aufbaubereiches gegenüber der ersten Ausführung fast kaum verändert wurde. Die Markierungen für die 10,5 cm-Flack lassen jedoch vermuten, daß wenigstens diese Modellteile schon verbessert wurden.

  • Doch nun zu meiner fünften Bismarck. Wie gesagt, im Frühjahr 2006 fertiggestellt.


    Den Rumpf habe ich in zwei Schritten gebaut:
    erst den Überwasserumpf
    dann den Unterwasserrumpf.


    Bevor ich einige Bilder einfüge, zunächst einmal einige Worte dazu. Ich erinnere mich an die früheren WHV-Modelle, daß die Bordwand an den Spanten immer wieder Abdrücke aufwies. Ebenfalls das Hauptdeck lag nie ganz plan auf; zwischen den Spanten waren immer wieder "Wellen" vorhanden. Um das auszuschalten bin ich wie folgt vorgegangen:


    Zunächst habe ich die Spanten, die im Mittschiffsbereich einen Abstand von je 6 cm haben, verdoppelt, so daß nur noch ein Abstand von 3 cm vorhanden war. Den Original-Bauplan habe ich zwei mal fotokopiert (auf 200 g/qm-Karton!) und zwar Bordwände und Hauptdeck. Dann habe ich zunächst mit diesen Fotokopien gearbeitet. Das Hauptdeck doppelt zusammengeklebt und dann auf das Spantengerüst geklebt. Dann mit den Bordwänden angefangen und zwar erst die eine Lage Fotokopien aufgeklebt und dann die nächste Lage. Da war der Rumpf und das Hauptdeck schön glatt und die alten Kriterien waren nicht mehr vorhanden. War aber sehr aufwendig.

  • Für den Unterwasserrumpf habe ich mir aus meinen verschiedenen Publikationen über die Bismarck den Spantenriss (Längs- und Quer) fotokopiert und auf den Maßstab von 1:250 verändert. Dann habe ich diese Teile einfach auf die Unterseite des Überwasserrumpfes geklebt und mit der Beplankung angefangen. Hierfür habe ich mir Streifen von ca. 1 cm Breite und 25 - 30 cm Länge ebenfalls aus 200 g/qm-Karton geschnitten und die erste Lage aufgeklebt. Hier und da mußte ich jedoch partiell einige kleine Kartonteile nachkleben, um Dellen usw. auszugleichen. Dann habe ich die zweite Lage aufgeklebt und ich war mit dem Resultat sehr zufrieden; alles schön glatt. Nach einigen Tagen Liegezeit habe ich dann den Unterwasserrumpf mit Schmirgelpapier ganz glatt geschliffen (dieses Verfahren habe ich vom Kortonmodellfreund "Millpet").

  • Als nächsten Schritt habe ich dann den Unterwasserrumpf beplankt. Dafür habe ich Kartonstreifen in 2,5 cm Breite geschnitten und diese dann quer von der Mitte des Rumpfes aus beginnend, aufgeklebt und zwar Steifen für Streifen. Jede Rumpfseite für sich. Das hat ganz gut geklappt, da der Unterwasserrumpf durch die vorherigen Klebeaktionen eine hohe Festigkeit hat. Auch die Nähten zwischen den einzelnen Streifen haben einen guten Anschluß. Anschließend den Unterwasserrumpf zunächst nur 1 x mit roter Farbe gestrichen.

  • Dann habe ich den Rumpf komplett fertig gestellt. Bei dem Überwasserschiff die Original-Bordwände aufgeklebt, das Hauptdeck aufgeklebt und beim Unterwasserrumpf noch eine seitliche Kartonlage aufgeklebt, was die Panzerung darstellen soll. Inzwischen weiß ich, daß dies nicht dem Original entspricht, aber nun ist es mal so. Anschließend den Rumpf noch 2 x rot gestrichen.


    Durch die vielen Kartonlagen ist meine Bismarck an jeder Seite ca. 0,5 mm breiter geworden. Habe ich alles mit Farbe retuschiert und es fällt erst bei genauerem Hinsehen auf.

  • Und nun zum Schluß meiner Präsentation noch eine bisher unveröffentlichte (Original)Aufnahe von der Bismarck kurz vor dem Auslaufen zu einer Übungsfahrt!!!???


    Das bedarf natürlich einer Erklärung. Auch dieses Bild ist von Uwe Zörb bearbeitet worden. Erstellt wurde es in drei Ebenen, der Bismarck, der Wasserfläche und dem Himmel. Das war aber gar nicht so einfach, denn die Bismarck wurde in einem schrägen Winkel aufgenommen und die Wasserfläche mußte in etwa auch im gleichen Winkel aufgenommen sein, damit beide Perspektiven stimmen. Uwe Zörb hat lange in seinem Archiv gesucht und die Wasserfläche stammt von einem Anflug während seines letzten Urlaubes auf Male! Der Himmel ist übrigens der von Koblenz. Perfekt gemacht!


    Nicht umsonst sagt man "ich glaube keinem Bild, das ich nicht selbst bearbeitet habe"


    Und wie geht es weiter? In den vergangenen Wochen habe ich mit der Derfflinger von HMV angefangen. Zunächst jedoch mit den Kleinteilen. Aber - der Konstrukteur, Herr Brand, möge Nachsicht mit mir haben: viele Kleinteile baue ich nicht und die meisten in vereinfachter Form. Die Originalteile sind mir einfach zu kompliziert und das überlasse ich lieber den wirklichen Experten im Forum. Allerdings ist jetzt erst einmal Bastelpause bis zum Herbst.

  • hallo wolfgang


    deine biesmarkmodelle sind wirklich sehr beeindruckend. vor allem deine letzte von WHV. es muß nicht immer eine wahnsinns detailierung sein, um ein modell überzeugend darzustellen. dieses zeigst du uns hier. mach weiter so =D> =D> =D>


    viele grüße


    gudo