Bemalen von LC-Riffelblechdecks

  • Hallo KollegInnen


    Obwohl ich mir nach der Kaga geschworen habe, von diesen Dingern die Finger zu lassen, habe ich sie mir für die Mogamis wieder gekauft. Und lande beim gleichen Problem.


    Die ausgelaserte Oberfläche zwischen den Höckern besteht aus vielen parallelen Rillen, bei answer genau so wie bei Model Hobby:



    Wenn ich die Teile färben will, funktioniert das auf den glatten Oberflächen perfekt. Die Rillen bleiben aber Rillen und erzeugen einen Topografiekontrast, der diese Stellen deutlich dunkler und in einem anderen Grau erscheinen lässt



    Wenn ich es schaffe, genau so viel Farbe zu sprühen, dass die Rillen ausgefüllt sind, aber der Rest noch nicht zugedeckt ist, sieht es aus, wie m.E. ein Riffelblechdeck aussehen sollte. Aber das kann ich keinesfalls gezielt und reproduzierbar erreichen, wie man schon an der Unregelmässigkeit der Fläche im Bild oben sieht. (Ich kann es nicht beweisen, vermute aber, dass die grossflächige vertikale Streifung auch von der unterliegenden Struktur stammt.)


    Wie macht ihr das?


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Verstehe das Problem nicht ganz -sieht doch gut aus, oder? Die Plastikmodellbauer wenden extra eine Technik namens "Trockenmalen" an, um den Effekt zu erzielen, der hier sozusagen frei Haus geliefert wird....Ich würd's einfach so lassen.


    Schöne Grüße


    Mathias

    :cool: Alles hinterfragen und niemals aufgeben! (James Dyson)

  • Hallo Andi,
    Das Problem kenne ich, Ich verwende entweder Acrylfarbe und einen Borstenpinsel, und stupfe die Farbe auf, oder ich verwende eine Acrylgrundierung in der Spraydose und Spraye dann die Farbe. Ich bevorzuge die Pinselmethode, weil ich da die Farbe besser dosieren kann. Ich habe aber auch schon über die Riffelbleche gewettert.
    Grüsse Nik

    Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind (Albert Einstein)

    N.K.


    Derzeit im Bau: IJN Nagato 1:200 von Dom Bumagi, HMCS Waskesiu Card Fleet 1:200, MiG 21MF Answer-Angraf 1:33
    Fertig: Mellum, Indianapolis,TAKAO Digital Navy 1:250,Korvette Agassiz 1:250, NJL TOGO CFM 1:250 .
    Petrojarl Cidade de Rio das Ostras JSC skaliert auf 1:250
    Hellcat, Halinski

  • Hmmm... Sollte der Effekt tatsächlich nur durch die Struktur bedingt sein (wie bei Schmetterlingsflügeln), dann ist guter Rat teuer. Vielleicht ist das Material aber unterschiedlich saugfähig. Dann sähe ich in der Tat einen Vorteil in der Grundierung.


    Oder aber Du färbst so lange, bis die Sättigung aller Stellen erreicht ist. Das schwächt dann natürlich die Reliefwirkung, und nun würde ich die Anregung mit dem Trockenmalen aufnehmen.


    Ich brenne darauf, eigene Erfahrungen zu sammeln. Vielleicht kaufe ich mir ein Probeblech zum Experimentieren. Ich hoffe, in diesem Thread kommt eine gute Lösung zustande!


    Grüsse!

  • Hallo zusammen,


    der hier gezeigte Karton scheint aus drei Lagen(Deckschicht,Füllschicht, Deckschicht) zu bestehen bei der Laserbearbeitung
    wird die Deckschicht nahezu vollkommen entfernt und die Füllschicht freigelegt. Diese besteht zumeist aus einem gering
    verdichtetem Material das weicher und saugfähiger ist. Die von Andi erkannten Rillen sind schon bei der Kartonproduktion
    entstanden und werden durch die Laserbearbeitung sogar noch etwas verstärkt.
    (Die Laserbearbeitung hinterlässt immer eine gerillte Oberfläche und wird nie komplett glatt.)


    Um diese Struktur etwas zu glätten kann man in mehreren Arbeitsgängen verdünnte CLOU Scnellschleifgrundierung einbringen,
    aber es wird immer eine etwas rauere Oberfläche zurück bleiben.
    Dies setzt aber auch eine Qualitativ hochwertige Laserarbeit und verwendetes Material voraus,
    beides kann ich an den von Andi gezeigten Decks so nicht erkennen.


    Eine metallisch glatte Oberfläche hingegen setzt da eher eine vollkommen andere (Technische) Herangehensweise voraus.

    Grüße
    Martin

    Im Probebau: PU29 ( M 1:25)
    Abgeschlossen: Altona V23(als TT-Komplettmodell)
    In Vorbereitung: Altona V23(M 1:200)
    In der Entwicklung: BR 41 DB/DR/DRG


    Link zu meinem OnlineShop Lasermodelle.de

    Edited 2 times, last by MaFa ().

  • Hallo Martin


    Vielen Dank für diese gute und nachvollziehbare Erklärung. Es ist mir jetzt auch klar, wieso diese Decks so unendlich viel Farbe schlucken. Und du hast sicher recht mit deiner Bemerkung zur Qualität. Also bleiben mir als Laien eigentlich nur zwei Möglichkeiten: mit dem gezeigten Ergebnis leben oder auf diese Decks verzichten.


    Für den Entscheid habe ich nochmals die Decks der Kaga betrachtet und bin zum Schluss gekommen, dass sie auch so einen ganz guten Eindruck machen. Ich werde sie also auch hier verbauen (auch, weil ich jetzt schon eine ganze Sprühdose an Farbe spendiert habe ;)).


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Hallo zusammen,


    Andi:


    Schön wenn ich dir da irgendwie helfen konnte. :)




    Aber nur zum besseren Verständnis habe ich mal auf die Schnelle was gemacht ...



    Links ist das ein wesentlich feineres Riffelblech das ich nicht Grundiert wurde und Rechts ist der Raster wesentlich größer und hier wurde mit CLOU einmalig grundiert.
    Beide Bleche wurden mit dem Pinsel und Vallejofarben bemalt. Natürlich sieht man auf diesen Makroaufnahmen aus ca 1,5 cm Abstand auch noch Gravurspuren,
    diese halte ich aber noch für Verhältnismäßig


    Also machbar ist das schon mit besserem Material und in einer bedeutend bessern Qualität. Nur mal so als Denkanstoß.... ;););)



    Grüße
    Martin

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  • Herzlichen Dank, Martin. Das ist ja hochinteressant. Da ich einen Laser besitze (emblaser 1 von Darkly Labs), könnte ich ja meine Decks selber lasern (wie ich das für die meisten Kleinteile tue). Was verwendest du als Karton und Laser? (Wenn das vertraulich ist ev. per PN?)


    Gruss
    Andi

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  • Hallo Andi,


    über Materialien und Maschine möchte ich aus Beruflichen Gründen keine Auskunft geben. Sorry...


    Aber ich kann dir noch ein Bild zeigen das das alles noch etwas Unterstreicht ...



    Quote



    Auch hier wieder eine Makroaufnahme mit einen Abstand von ca. 5 - 7 cm vom Objekt!



    Das Deck hat eine maßstäblichere Riffelblechstrucktur und wurde mit CLOU grundiert.
    Danach (Airbrush) gespritzt und mit der Zahnbürste gebürstet.


    Dadurch tritt ein (ziemlich) gleichmäßiger glänzender Metallischer Effekt zu Tage.


    Ich denke das das um einiges besser ist als das was die von dir bezogenen Decks bereitstellen.


    LG
    Martin

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  • Hallo Martin


    Überzeugend! Aber wie du schon gesagt hast, mit den Zurüstsätzen aus Osteuropa nicht erreichbar. (Und was ich bis jetzt gesehen habe, passen diese qualitativ zum Rest der Modelle :(.)


    Nochmals Danke für deinen Input
    Andi

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  • Herzlichen Dank, Martin. Das ist ja hochinteressant. Da ich einen Laser besitze (emblaser 1 von Darkly Labs), könnte ich ja meine Decks selber lasern (wie ich das für die meisten Kleinteile tue). Was verwendest du als Karton und Laser? (Wenn das vertraulich ist ev. per PN?)


    Gruss
    Andi



    Hallo Andi!
    Nur die Geräte zu haben, wird so oder so nicht reichen. Ich hab da auch ein schönes Schnitzmesser, Holzschnitzer bin ich deshalb lange nicht. Auf dem langen Weg perfekte Arbeit abzuliefern gibt es immer reichlich Rückschläge und Misserfolge. Wer soll dafür aufkommen?


    So bilden diese Entwicklungen mit ihrem erreichten Wissen vielleicht den Grundstock eines erfolgreichen Geschäftsmodells. Ein Unternehmen wäre schlecht beraten, sein mühsam erarbeitetes Knoff-hoff öffentlich auszulegen.


    Ich finde es -nebenbei gesagt- gut, das es Unternehmer gibt, die es wagen, uns -hier im Besonderen uns Modellbauern- zu helfen, perfekte Modelle herzustellen. Denn ein Wagniss ist es immer. Für uns ein Geschenk, denn, was es auch immer ein Stück kosten mag, die wirkliche Arbeitszeit eines Kleinunternehmers -wie Martin und auch andere Kleinverleger- ist nicht zu bezahlen. (Wahrscheinlich gilt das wohl schlussendlich für alle Verlage in unserer kleinen Szene.) Ein schöner Satz: "da steckt viel Herzblut drin!" Sind es doch endlos viel Zeit und reichlich Mittel, die darin stecken.


    Zudem einen Ansprechpartner hier zu haben, der Willens und in der Lage ist, besondere Wünsche rasch zu erfüllen, ist ein hohes Gut! Ich wünschte mir, der finanzielle Erfolg reicht für eine noch lange erfolgreiche Präsenz für uns.


    Gruss
    Johannes

  • Hallo Johannes


    Ich habe beim Schreiben des erwähnten Beitrages nicht gewusst, dass Martin das Lasern professionell betreibt und mich bereits bei ihm für meine Anfrage entschuldigt.


    Andi

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  • Hallo zusammen,




    .... und mich bereits bei ihm für meine Anfrage entschuldigt.


    Das kann ich bestätigen und wir hatten einen sehr netten Kontakt.


    LG
    Martin

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