Hallo,
HMVs von der Tann ist hier schon Gegenstand mehrerer Bauberichte gewesen, ich konzentriere mich daher in meinen Anmerkungen auf Aspekte, die in diesen Bauberichten vom Bild oder Text her nicht ausführlich dargestellt wurden.
Einige allgemeine Anmerkungen vorab:
Das Modell ist alles in allem gut, aber nicht fehlerfrei konstruiert, die Bauberichte von Pitje, Ole und Opasy mit ihren kritischen Anmerkungen waren/sind von unschätzbarem Wert und halfen/helfen mir viele Ärgernisse zu umschiffen.
Die Bauanleitung ist offengestanden ein Schwachpunkt des Modells. Sie lässt einen was die Platzierung einzelner Teile angeht, oft im Stich. Vielfach wären Zeichnungen klarer gewesen, als die 3D-Pc-Abbildungen (warum diese in verschiedenen Grau-Tönen sein müssen, hat sich mir nie erschlossen, vielfach wird es dadurch unnötig kompliziert, genau zu erkennen, wo ein Teil hinkommt). Auch hier waren/sind die Bilder der vorerwähnten Bauberichte vielfach Retter in der Not.
Beim Ätzsatz war m.E. insgesamt knapp eine Platine mit überflüssigen Teilen vorhanden. Grundsätzlich finde ich es optisch inakzeptabel, Teile, die verdoppelt werden sollen, durch die dünnen Metallteile zu ersetzen (Anker, Flaggenstöcke), auch die zahlreichen Lüfterhalterungen kann auch der mäßig erfahrene Bastler ohne weiteres fehlerfrei ausschneiden.
Willkommene Ätzteile dagegen wären für mich gewesen:
· Schiffsschrauben der Beiboote (fehlen ganz)
· Steuerruder der Motorboote (fehlen ebenso)
· Riemen der Beiboote (fehlen auch)
· Gitter der Lüfter
· eine ausreichende Anzahl an Steigeisen (nur auf die Schornsteine berechnet)
Zum Schiff und seiner Geschichte verkneife ich mir Anmerkungen, da sich alles Wissenswerte im Netz leicht finden lässt. Nur ein Hinweis: Die Anbringung der Torpedoschutznetze ist nicht zwingend erforderlich, noch die Fotos von der Krönungsfeier George des V. im Sommer 1911 zeigen die von der Tann ohne die Netze, Spieren und Netzlager, d.h. sie fuhr nach der Indienststellung mehrere Monate ohne die Torpedoschutznetze.
http://www.von-der-tann.ouddorp.de/html/spithead.html
Z.T. einmalige Detailaufnahmen bieten die Fotos auf folgender Seite:
http://www.u54.suedholland-fer…/html/heimat__-hafen.html
Teile 1- 28, 44, 51 (Grundplatte, Mittelträger, Spantengerüst, Drehteller für 15cm Geschütze, Batte-riedeck)
Anmerkungen
· Es schadet nicht, die Spanten zusätzlich mit Laschen an der Grundplatte und am Mittelträger zu fixieren (Bild 1).
· Wie von Pitje und Opasy empfohlen, wurden die Teile 2d-2f verdoppelt, um später den Zwischendecks eine bessere Auflage zu geben. Außerdem wurden diese Teile an einer Seite mit einem Winkel am Mittelträger fixiert, damit sie nicht hin- & herwackeln können (Bild 2).
· unglücklich ist die gespaltene Basis für eines der 15cm Geschütze auf Teil 27c/d. Die kleine Klebelasche 27h, die zwischen dem Loch für die Scheibe, die das Geschütz drehbar machen soll und der Außenkante von 27c/d angebracht werden soll, steht dem Drehmechanismus des Geschützes im Wege und sollte durch eine Kopie auf dünnem Papier ersetzt werden.
· an allen Stellen, an denen die Scheiben 27g mit dem Spantengerüst in Konflikt kommen, ist auf dem entsprechenden Spant eine Aussparung vorgesehen. So ist für die glatte Drehbarkeit der Geschütze gesorgt. Entsprechende kritische Anmerkungen in anderen Bauberichten sind m.E. nicht zutreffend.
Fehler am Modell
· Den Mittelträger auf keinen Fall vor der Montage auf der Grundplatte zusammenkleben, denn die Grundplatte und der Mittelträger lassen sich nicht zur Deckung bringen. Allein zwischen dem mittleren und dem vorderen Segment des Mittelträgers klafft eine Lücke von 2mm wenn man beide Teile exakt an den Markierungen für die Spanten ausrichtet (Bild 3), beim hinteren Abschnitt ist es immer noch 1mm (Bild 4).
· alle Spanten zunächst 2mm höher ausschneiden, als vorgezeichnet. Einpassen und ggf. die Feinabstimmung vornehmen. Es mussten viele Spanten 0,5 bis 2mm höher sein, um auf eine Höhe mit dem Mittelträger zu kommen. Ein Fehler, der auch schon von Opasy angemerkt worden ist (Bilder 5 und 6).
· auf den Teilen 28 und 51 befinden sich insgesamt sechs kleine weiße Flächen, die grau sein müssen. Übermalen und/oder überkleben (farbige Reservekopie). Ich hatte nur eine s/w Kopie und habe da die entsprechenden sechs Flächen als Schablone ausgeschnitten. Diese wurden dann auf die Farbreserve geklebt (am besten mit Fixogum), die Konturen mit dünnem Bleistift umfahren und dann die Schablonen wieder abgezogen. Nun konnten aus der Reserve die sechs Teile ausgeschnitten werden (innen an der Begrenzungslinie schneiden). (Bilder 7 bis 9)