Alberto Santos-Dumonts Demoiselle "Dragonfly" von 1909, Fiddlersgreen, 1:35 -Fertig-

  • Moin allerseits,


    auf Empfehlung von Till werde ich mich an Albertos Demoiselle versuchen. Als Modell habe ich sie nur bei Fiddlersgreen gefunden, es ist sehr schlicht gehalten und erinnert mich an Modelle aus der Anfangszeit des Kartonbaus. Geliefert wird je eine Datei für den Maßstab 1:48 und eine für den Maßstab 1:35. Ich habe das 48er Modell so gebaut wie es der Bogen hergibt und werde Euch die Beschreibung dazu ersparen. Das 35er Modell werde ich etwas detaillierter zu bauen versuchen und dazu dann auch eine Baubeschreibung liefern. Besonders sogfältig habe ich das 48er-Modell nicht gebaut, es soll mir nur als Vorbild und Anleitung für das 35er-Modell dienen. Ich bitte da bezüglich der Bauqualität um Nachsicht. Der angehängte Bogen zeigt das 48er Modell.


    Die Originalmaschine hatte eine Länge von 8,00 m, eine Spannweite von 5,10 m, eine Höhe von 2,40 m und wurde von einem Zweizylinder-Boxermotor mit 35 PS angetrieben. Weitere Einzelheiten sind u. a. bei Wikipedia zu finden:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Santos-Dumont_Demoiselle


    Bilder von Nachbauten gibt es hier:


    http://www.abpic.co.uk/search.…elle%20replica&u=type


    Zunächst einmal das 48er-Modell wie es der Bogen hergibt. Einziges Zusatzteil ist ein 0,5er Kupferdraht zur Verstärkung der Fahrgestellachse.



    Viele Grüße
    Gustav

  • Moin allerseits,


    der vorgegebene Rumpf gefällt mir seiner Geschlossenheit nicht, ich habe deshalb die Innenflächen ausgeschnitten.



    Ohne diese Innenflächen ist der Rumpf nicht gerade stabil, ich habe deshalb die Längsholme (beim Original Bambusstangen) mit geschliffenen Schaschlikspießen verstärkt und die Querstreben mit 1,5 mm Federstahl hinterrfüttert.



    Mit diesen Verstärkungen ist der Rumpf ausreichend stabil, optisch aber nicht gerade schön. Die Querstreben sind noch hinnehmbar, für die Längsholme und das Heck werde ich mir noch etwas einfallen lassen.


    Viele Grüße
    Gustav

  • Servus Gustav - ich hab´s ja nicht gerade mit den Quirl´n aber diese alten Kisten reizen mich schon auch.
    Könntest du nicht statt den Spießen 0.5mm Stahldraht nehmen ? Wäre optisch nicht so wuchtig...


    Weiter gutes Gelingen,
    Wolfgang

    In principio erat glutinis
    Gründungsmitglied der HobbyModel-Gang und Luft46-Gang
    Den Kartonbauer in seinem Lauf, hält weder Bogen- noch Klebermangel auf!

  • Moin Wolfgang,


    vielen Dank!
    Zur Verstärkung der Längsholme hätte es ein dünnerer Draht sicher auch getan, ich wollte aber ein Aussehen wie eine eine volle Bambusstange erzielen und da tut`s ein nach innen offener einfach genickter Kartonstreifen leider nicht. Über den Spieß konnte ich den Kartonstreifen runden und die Ähnlichleit zu einem Bambusstab war schon größer. Die Maße (Breite Kortonstreifen ca. 2,5 mm, Durchmesser Holzspieß ebenfalls ca. 2,5 mm) passten ganz gut. Der Übergang Karton-Holz ist allerdings nicht so gelungen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Das Gebilde wirkt auch in der Tat etwas wuchtig. Ich hab versucht, den Eindruck ein wenig abzumildern (s. u.).



    Moin Horst,


    ich Danke Dir! So ganz zufrieden war ich nicht, aber es sah auf jeden Fall besser aus als ein geschlossenes Kartondreieck.





    Moin allerseits,


    die Längsholme sahen durch den missglückten Übergang von den Kartonstreifen auf die Holsspieße nicht zufriedenstellend aus, hinzu kam der von Wolfgang schon benannte massive Gesamteindruck. Ich habe deshalb die Kartonstreifen entfernt und die Holzteile zwischen den Querstreben weiter abgeschliffen. Durch das Abschleifen sollte nicht nur ein leichteres Aussehen des Rumpfes erreicht werden, sondern auch eine größere Ähnlichkeit mit Bambusstangen. Eine weitere Ähnlichkeit der Holzteile mit Bambus habe ich durch ein Auftragen von Klarlack zu erzielen versucht.
    Die Querstreben hatten durch das Schleifen gelitten, ich musste sie nochmals ausdrucken und ein zweites Mal anbringen. Nun, mit dem Ergebnis bin ich zufrieden.


    Der Pilotensitz besteht aus einer Außenschale und einem Kissen. Die Schale habe ich ein zweites Mal ausgedruckt und deren Seitenteile von innen eingeklebt.



    Die Einbauposition des Sitzes ergibt sich durch seine Form und seine Abmessungen. Er kommt dahin, wo er genau zwischen die Holme passt.


    Das Steuerrad und der Steuerknüppel sind im Wesentlichen an Albertos beigefügter Figur zu erkennen. Nach den dortigen Abmessungen habe ich das Steuerrad aus einem 0,5 mm Kuferdraht und 0,2 mm Messingdraht für die Speichen gebaut, der Knüppel ist aus einem Stück 1,5 mm Federstahl. Nach dem Bogen kommt der Knüppel in die Mitte des Rumpfes, andere Bilder zeigen ihn rechts vom Piloten. Das Steuerrad ist links vom Piloten zu sehen. Ich werde den Knüppel später rechts vom Piloten einbauen und das Steuerrad links.




    Viele Grüße
    Gustav

  • Moin, Gustav,


    ja, aber hallo! Wieder so ein Draht- und Leinen-Geschoss von der Hobelbank... Und wie üblich phantastisch in Szene gesetzt
    Ich bin begeistert.


    Liebe Grüße


    till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Moin Till,
    vielen Dank!
    Schön, dass Du dich auch meldest, ich hatte dich schon vermisst.



    Moin allerseits,


    zur Verstärkung des Fahrgestells habe ich als Radachse einen 1,5 mm Rundstahl eingesetzt, als Streben zum Rumpf einen 1,0 mm Stahlstab genommen. Die Kartonachse konnte mangels Masse nur vor das Stahlteil geklebt werden, die Kartonstreben reichten fast für eine Ummantelung der Stäbe. Die Achse ist leicht gebogen, ein Ummanteln ist da nicht so einfach. Ich habe es deshalb bei dem Vorkleben gelassen. Zum Biegen des Stahlachse habe ich diese über einer Gasflamme erwärmt, mit etwas höherem Kraftaufwand hätte sie sich aber wahrscheinlich auch kalt biegen lassen. Das zweite Bild ist etwas unscharf, das lässt sich jetzt aber leider nicht mehr ändern.


    Die Spannseile des Rumpfes sind aus Serafil.


    Viele Grüße
    Gustav

  • Jaaa!! Sooo gefällt mir der Rumpf gleich um Welten besser! Das es sich hier um eine FG-Modell handelt ist eigentlich schon nicht mehr zu sehen. :thumbup:

    In principio erat glutinis
    Gründungsmitglied der HobbyModel-Gang und Luft46-Gang
    Den Kartonbauer in seinem Lauf, hält weder Bogen- noch Klebermangel auf!

  • Moin, Gustav,


    ja, dachte ich mir, daß du einen Beitrag von mir vermißt. Sorry. Der Oktober ist bei Spieltrieb echt der Streßmonat. Ich bin jetzt noch drei Tage da, dann geht´s nach Essen auf die Messe, dann ein Referat in München und eine Unternehmensfortbildung. Dann eine Messe in Frankfurt und dann ist es erstmal rum, bis Darmstadt und Stuttgart.
    Und zwischendrin noch ein Kinderspiel für die Stadt Frankfurt und ein Unternehmensplanspiel.
    Ich fummel mir derzeit also nicht gerade gelangweilt in den Zehen herum.... :)
    Aber ich habe den Fortschritten deinen Fliegers immer mal wieder via IPad zugeschaut.


    Liebe Grüße


    till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Moin Till,
    das Leben eines Freischaffenden ist wohl doch nicht so frei wie der Name suggeriert. Umso mehr weiß ich deine Aufmerksamkeit zu schätzen.
    Viel Erfolg bei deinen Unternehmungen!




    Moin allerseits,


    die senkrechte und die waagerechte Heckflosse bestehen aus je zwei Teilen



    in die ich vor dem Zusammenkleben die Spannseile aus Serafil eingeklebt habe. Ob ich tatsächlich alle berücksichtigt habe, stellt sich dann später heraus.



    Hier die fertigen Heckflossen



    und das Ganze zunächst nur in das Heck eingesteckt. Für das Anpassen der Tragflächen werde ich die Flossen, um Beschädigungen zu vermeiden, wieder herausnehmen.






    Viele Grüße
    Gustav

  • Hallo Gustav,ich bin immer wieder von Deiner unkonventionellen Modellauswahl und -Bauweise fasziniert! Toll! Mal eine Frage,auch wenns vielleicht schon allgemein bekannt ist,Serafil sagt mir nichts,macht aber am Flieger einen authentischen Eindruck als Bespannung,wo kann man denn dieses beziehen und wie sind die Eigenschaften?


    Viele Grüsse und noch viel Erfolg!


    Steffen

  • Moin Steffen,
    vielen Dank für deine Anerkennung!
    Der Hinweis "Serafil" ist allein nicht ausreichend zur Kennzeichnung des verwendeten Fadens. Es handelt sich hier nur um die Produktbezeichnung für einen Polyesterzwirn, den es in verschiedenen Stärken gibt. Ich verwende die Stärke 120/2, der schon recht dünn ist. Je höher die erste Zahl, desto dünner der Faden (bezieht sich auf die Fadenlänge, die einen Gramm wiegt). Die zweite Zahl bezieht sich auf die Anzahl der Fasern, hier sind es zwei.
    Zu beziehen ist Serafil u. A. über das Internet, z. B. hier


    http://www.neocreo.com/Naehen/…l-120-200-2-Original.html


    Die Längen sind beeindruckend, kleinere als 5000m habe ich nicht gefunden.
    Die für mich wesentlichen Eigenschaften sind das geringe Gewicht, eine gute Spannfähigkeit und für mein Auge keine sichtbaren Fusseln.




    Moin allerseits,


    die Spannweite der Tragfächen ist zu groß, umgerechnet ergeben sich 8,96 m statt 5,10 m. Im Netz habe ich zwar auch den Hinweis gefunden, dass die letzten Maschinen mit einer größeren Spannweite als 5,10 m gebaut worden sind, ich habe die Traglächen aber trotzdem gekürzt, allerdings unter Berücksichtigung der aufgedruckten Flächenrippen, da die kurzen Flügel charakteristisch für diesen Flieger waren.


    Auch wenn mir die Spannweite etwas starfightr-mäßig vorkommt.



    Zur Stabilisierung der Tragflächen sind aus Tills Bankraubresten je ein Holm und drei Spanten hineingekommen, die Außenseiten habe ich mit den Resten der Flächenverkleidung verblendet.



    Unter den Tragflächen waren Motorkühler, die ich nochmals ausgedruckt und ebenfalls mit Tills Kartonresten verstärkt habe. Um einen metallischen Eindruck zu erzielen, sind sie mit Klarlack gepönt. Die Abschlußrohre der Kühler sind aus einem 2,5 mm Messingstab geschnitten.



    Der Anbauwinkel der Tragflächen ergibt sich aus der Länge der Stützen am Bug. Diese Stützen sind mit einem 1,5 mm Rundstahl verstärkt.



    Beim Anbau der Tragflächen ist mir noch aufgefallen, dass ich die Spannseile an der Rumpfunterseite vergessen hatte. Diese sind jetzt nachträglich eingebaut worden.


    Viele Grüße
    Gustav

  • Als Zwischenbilanz drei Bilder des Rumpfes mit Tragflächen und Heckflossen.


    Die Flossen sitzen noch nicht in ihrer genauen Position, die Befestigungsstrebe ist für das Gewicht zu schwach. Richtigen Halt geben wahrscheinlich erst die Spannseile. Wie werden dann sehen :rolleyes: .


    Alles Gute für Euch
    Gustav

  • Guten Abend,Gustav,recht herzlichen Dank für Deine Informationen betreffs Serafil.Sorry,daß meine Frage so unbedarft war,dieses Material ist sicher bestens in der Bootsfraktion bekannt. Mit Deinem filigranen Flieger geht's ja auch bestens weiter,ich bin schon sehr neugierig auf die Verspannung!


    Viele Grüsse!


    Steffen

  • Moin Horst,
    vielen Dank!
    Z. Zt. fühle ich mich in diesem Segment allerdings etwas einsam.


    Moin Steffen,
    gern geschehen. Für unbedarft halte ich die Frage nicht. Wiesel weist zwar mit freundlicher Geduld immer wieder auf das Material hin, aber zum Allgemeingut scheint mir Serafil noch nicht zu gehören, da ist die Nachfrage schon berechtigt.




    Moin allerseits,


    der Hecksporn und die Spannstrebe am Heck sind nicht sehr stabil. Ich habe sie deshalb durch das Einkleben eines durchgängigen Federstahsl mit 1 mm Durchmesser verstärkt.



    Der Sporn hat zusätzlich einen Anstrich mit Weißleim bekommen. Der Stabilität tut das sehr gut und dem bloßem Auge fällt es nicht auf (jedenfalls nicht meinem).



    Um das Gebilde Strebe-Sporn sicher einsetzen zu können, habe ich in den oberen Längsholm ein Loch mit 1 mm Durchmesser gebohrt. Beim Fotografieren habe ich leider den Federstahl samt Zubehör scharf eingestellt und nicht die Bohrung, aber Ihr werdet mit dem Anblick schon zurecht kommen.



    Und nun das Ganze eingebaut.




    Viele Grüße
    Gustav

  • Moin allerseits,


    der Bogen enthält für den Motor zwei Teile und versprach damit eine schnelle Fertigstellung. Mir war er allerdings etwas zu schlicht, ich wollte einige aufgedruckte Teile plastisch darstellen. Dafür boten sich die Stößelstangen, die Kipphebel, die Kühlmäntel der Zylinder und die Zündkerzen an. Die Zündkerzen allerdings nur insoweit, dass ich an diesen Punkten Zündkabel ankleben wollte.



    Zur Darstellung der Kühlmäntel habe ich den Motor ein zweites Mal etwas kleiner ausgedruckt, gerundet und zusammengeklebt. Von dem Motor in urspünglicher Größe habe ich dann die Kühlmäntel abgeschnitten und über den aufgedruckten Mäntenl der kleineren Version befestigt.



    Anschließend kamen die Zylinderdeckel mit Zündkabel, die Motornase und die Kipphebel an den Motor sowie die Stangen, die ich als Stößelstangen angesehen hatte.



    In diesem Baustadium stellte sich die Frage, wie die Kühler anzuschließen seien. Da ich dazu keine ergiebigen Bilder gefunden hatte und mir auch nichts zufriedenstellendes eingefallen ist, habe ich diese Frage im Forum gestellt. Das Ergebnis dieser Frage war eine umfassende Beantwortung durch Leif Ohlsson unter Einbeziehung des gesamten Motors und weitere Hinweise zur Demoiselle in ihrer Gesamtheit (Leif, auch an dieser Stelle meinen herzlichen Dank für deine Hilfe).
    Nachzulesen ist alles hier.


    Anschluß des Kühlers an einen wassergekühlten Zweizylinder-Boxermotor


    Leifs Informationen und Hinweise führten zu folgenden Änderungen am Motor:


    - Anbau neuer Stößelstangen aus 0,2 mm Messingdraht. Was ich für Stößelstangen gehalten hatte, waren die vorderen zwei Befestigungsbolzen der Zylinder.
    - Anbringen neuer Zylinderdeckel und Verlegen der Zündkabel auf die Zylinderoberseite.
    - Aufkleben von Kipphebelachsen (entspricht nicht dem Original, dort hatte jeder Hebel ein eigenes Gelenk. Ich bin hier meiner Bequemlichkeit gefolgt).
    - Erweiterung des Motorgehäuses noch oben.



    Dann habe ich auf Leifs Bildern noch bisher nicht bekannte Teile gefunden und zusätzlich angebracht:


    - Zündverteiler
    - die hinteren Befestigungsbolzen der Zylinder
    - zwei kupferfarbene Zylinder, der Bedeutung mir unbekannt ist (vielleicht kann Leif auch hier helfen?)


    Um die hinteren Befestigungsbolzen anbringen zu können, musste ich das Motorgehäuse auch nach hinten erweitern.



    Zu guter Letzt haben Leifs Bilder mich noch dazu verführt, Zündkerzenköpfe in die Zylinder zu setzen.



    Das war´s dann. Auspuffrohre, der Anschluss der Kühler und die Teibstoffanlage kommen nach dem Anbau des Motors auf dem Flieger dran.


    Viele Grüße
    Gustav

  • Well done - a joy to watch. This is the way to go about paper modeling. Small things can make you happy, too! ;)


    Leif


    PS. Interesting question about the two copery thingies. They don't seem to be connected to anything. Something to do with how the cooling system worked...? Haven't a clue.

    Dankbar für die Gelegenheit auf Englisch schreiben zu dürfen, kann aber Antworten problemlos auf Deutsch lesen.

  • Moin Leif,


    Small things can make you happy, too!


    :) so ist es!


    Vielen Dank für dein Lob, es tut mir gut.



    Moin allerseits,


    der Anschluß der Kühler war nach dem von Leif bereitgestellten Material klar, nur passten die unter den Tragflächen aufgedruckten Leitungen nicht zu der Leitungsführung auf den Bildern. Beim Original liefen die Leitungen vom unteren( hinteren) Wasserkasten parallel zur Flügelhinterkante bis zum zum Spalt zwischen den Tragflächen und dort nach oben, um über den Tragflächen zum Motor zu laufen. Die aufgedruckten Leitungen laufen dagegen diagonal unter den Tragflächen zum Motor und kurz vor dem Motor durch die Tragflächen. Von der aufgedruckten Leitungsführung abzuweichen sieht nicht gut aus, also habe ich die Leitungen auch diagonal verlegt.



    Ein einfaches Durchbohren der Tragflächenbespannung mit den Leitungen sieht auch nicht schön aus, deshalb habe ich den Leitungen noch Umhüllungen an den Durchführungen verpasst.


    Die Auspuffrohre sind schnell und einfach herzustellen. Es sind zwei an den Enden geschwärzte Kartonröhrchen.



    Für das Anbauen des Motors brauchte ich noch eine Halterung, der Bogen sieht hier nichts vor. In Anlehnung an die vorliegenden Bilder habe ich ein Teil mit zwei zum Motor gerichteten Spitzen zugeschnitten.
    Zum leichteren Ausrichten des Motors habe ich die Nase mit einer Stecknadel verlängert.



    Da zwei Klebepunkte nicht so gut halten wie die zwei Befestigungsbolzen beim Original, habe ich abweichend vom Vorbild hinten unter das Motorgehäuse noch eine Stütze geklebt.


    Nach dem Anbau des Motors war der Anschluß der Leitungen zum und vom Kühler kein Problem, der Motor war gut fest und hat sich von den Leitungen nicht bewegen lassen.
    Für die Leitungen habe ich 0,6 mm Kupferdraht genommen, eine Welligkeit der Leitungen war auch beim Original vorhanden.


    Viele Grüße
    Gustav

  • MoinTill,
    finde ich auch, der Flieger war ein gute Idee von Dir!



    Moin Harald,
    vielen Dank!
    Wäre nicht schlecht, das Entstehen so eines Fliegers von Dir zu verfolgen. Könnte ich sicher auch von profitieren. Und im schweizer Outfit hätte er einen besonderen Reiz.




    Moin allerseits,


    der Tank ist werksseitig sehr einfach gehalten.



    Ich habe zur Verbesserung der Stabilität zwei Spanten hinzugefügt



    und zur Verbesserung des Aussehens die beiden Tankreifen aufgedoppelt und einen mit Tills Bankraubkarton verstärkten Tankdeckel gefertigt. Der Griff des Tankdeckels ist aus 0,2 mm Messingdraht.



    Als Stützen für den Tank habe ich 1,5 mm Federstahl genommen, für die Benzinleitung 0,2 mm Messingdraht. Damit der Tank metallischer aussieht, habe ich ihn mit Klarlack gepönt.



    Die Idee mit dem Federstahl als Stützen war nicht so gut. Die Drahtstücke lassen sich nur stumpf kleben, die Klebepunkte sind nicht sehr stabil. Wenn sich bis morgen kein besserer Zustand ergibt, werde ich mir eine andere Lösung überlegen müssen.


    Viele Grüße
    Gustav

  • That engine looks just beautiful. I'm so glad to see that you take a lot of care building it. No quick fixes or easy ways out here! - L.

    Dankbar für die Gelegenheit auf Englisch schreiben zu dürfen, kann aber Antworten problemlos auf Deutsch lesen.

  • Moin Leif,
    vielen Dank für deine Anerkennung!
    Ohne deine Hinweise hätte ich nicht so detailliert bauen können, ein Anteil an dem Ergebnis gebührt auch Dir!



    Moin allerseits,


    die Tankstützen halten nach einer Nacht des Aushärtens jetzt bombenfest, ich konnte mich ohne Verzögerung mit der Treibstoffanlage beschäftigen.


    Vorab noch etwas zum Einbau des Motors, diesbezüglich habe ich einige Varianten gesehen: Auspuffrohre vorn mit der Treibstoffanlage hinten über dem Motor, Auspuffrohre hinten und Treibstoffanlage vorn über dem Motor, Auspuffrohre hinten und Treibstoffanlage vorn unter dem Motor. Auspuffrohre vorn sind mir wegen der dann über den Motor und die Treibstoffanlage streichenden Abgase nicht so geheuer, die Treibstoffanlage über dem Motor erfordert eine Treibstoffpumpe oder einen sehr hoch gelegten Tank. Ein höher gelegter Tank sieht nicht gut aus und ob es 1909 schon Treibstoffpumpen gab entzieht sich meiner Kenntnis. Ich habe also die Variante mit Auspuff hinten und Treibstoffanlage vorn unten gewählt. Das hatte auch den großen Vorteil, dass ich dafür mit den von Leif gefundenen Bildern der Maschine aus dem Museum of air & space in Paris gute Vorlagen hatte.


    Die Ansaugrohre sind aus Kupferdraht mit 1,2 mm Durchmesser. Zum Biegen habe ich eine Schablone gefertigt



    und den Draht an den Biegungen innen eingeschnitten (gefräst), um einen möglichst kleinen Biegeradius zu bekommen.



    In die benötigte Form gebogen sieht der Draht dann so aus:



    Das Gehäuse des Luftfilters ist aus einem passend bedruckten Kartonrest eines anderen Fliegers (Rest eines Fahrgestellbeins), der Luftfilter aus drei Kartonscheiben mit unterschiedlichen Durchmessern und der Vergaser aus Kartonresten.



    Luftfilter und Vergaser habe ich silbern gepönt. Der Stützarm des Luftfilters ist ein grauer Kartonrest, sah mir aber am Modell zu wuchtig aus. Ich habe als Stütze letztendlich ein Stück Federstahl mit 0,6 mm Durchmesser genommen.
    Zur Nachbildung der Krümmer habe ich auf die Rohrenden Kartonscheiben mit 3 mm Durchmesser geklebt und die Enden über die Rohrkrümmung hinaus mit Weißleim verdickt, das Ganze anschließend schwarz gepönt.
    Hier die Einzelteile



    und hier alles zusammengebaut:



    Die Anlage am Flieger ist im nächsten Beitrag zu sehen.



    Viele Grüße
    Gustav

  • Sieht toll aus Gustav.
    Schick mal ein paar Fotos an Fiddlersgreen wenn die Maschine fertig ist. Die fallen vom Hocker, wenn die sehen was du aus den Bögen gezaubert hast.

    Schöne Grüße aus dem Dümmerland!


    Horst

  • Hallo Gustav,besonders imponiert mir der Tank des Fliegerchens,wieviel Liter mag der wohl im Original fassen?


    Toll!


    Viele Grüsse!


    Steffen

  • Moin Horst,
    vielen Dank!
    Wenn ich den Standard so halten kann, könnte ich in Versuchung kommen :rolleyes: .


    Moin Steffen,
    meine Rechenkünste haben 3,25 Liter ergeben.
    Vielen Dank für dein Lob!


    Moin Leif,
    das freut mich sehr und motiviert mich besonders, vielen Dank für deine Aufmerksamkeit :) !



    Moin allerseits,


    für die Räder ist je eine bedruckte Seite vorgesehen.



    Ich habe mir die Räder ein zweites Mal ausgedruckt, davon je ein Teil ohne Speichen ausgeschnitten und diese beidseitig mit vier Stück 0,2er Messingdraht als Speichen beklebt.



    Dann kam auf jede Außenseite ein Felgenteil mit Reifen, die Lauffläche ist mit Weißleim aufgefüllt worden und in das Zentrum der Speichen habe ich eine Öffnung für Achslager gestanzt.



    Die Achslager sind kleine Kunststoffwalzen, die ich früher als Klotjes für den Bau von Racks genommen habe.
    Die Achslager lassen sich zwar auch aus Karton rollen, aber so war es einfacher.



    Und hier die Räder mit den eingeklebten Lagern. Die Laufflächen sind mit Acylfarbe grau gepönt.




    Viele Grüße
    Gustav

  • Good that you make real spokes. I have never tried that, but would very much want to. There are several good tutorials for how to make spoked wheels with common sewing thread or similar. See the download section at Papermodelers.com (site is temporarily down, otherwise I would have supplied the direct links). Search for "Spoked wheels".


    Your wheels are very well made, though, in that comparatively small scale. I wish I would be able to make something like that, sometime.


    Warm greetings, Leif

    Dankbar für die Gelegenheit auf Englisch schreiben zu dürfen, kann aber Antworten problemlos auf Deutsch lesen.

  • Moin Gustav alter Haudegen,


    was machst Du denn hier wieder für haarsträubende Geschichten....du meine Güte ^^ . Was für eine
    abenteuerliche Kiste und echt stark von Dir umgesetzt bislang. Ob ich mich jemals an so etwas herantrauen würde?
    Keine Ahnung. Sehr spannend,sehr spannend :thumbup: .


    Liebe Grüße


    Jens

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Moin Leif,
    vielen Dank für deine herzlichen Worte und den Hinweis auf die Bauanleitung für Speichenräder. Ich werde sie mir gern ansehen.



    Moin allerseits,


    beim Zusammenbau des Rumpfs hatte ich nicht daran gedacht, dass werksseitig die Fahrgestellräder stumpf an die Achse geklebt werden und ohne weiteres Überlegen die Länger der Achse vom Bogen übernommen. Zum Aufstecken der Räder fehlte mir deshalb ausreichende Achslänge. Eine Verlängerung durch stumpfes Ankleben wäre nicht ausreichend haltbar gewesen, ich habe deshalb parallel zu der Achse einen längeren Kupferdraht von 0,6 mm Durchmesser geklebt und grau gepönt. Vom Durchmesser passt der Draht gut in die Radlager.



    Für das Heckrad habe ich als Achse einen Federstahl mit 0,7 mm Durchmesser genommen (0,6 mm hatte ich nicht) ,0,7 mm passt aber auch noch gut. Auf dem Bild ist ein 0,8 mm - Stück zu sehen, das war zu dick und musste dann ausgetauscht werden.
    Die Nachbildungen der Nabenflansche und der Verschlußmuttern sind Kartonscheiben mit 2,5 mm Durchmesser. Auf die Fahrgestellachse ist als äußerer Abschluß auf jeder Seite noch ein kurzes Stück Kabelisolierung gekommen. Einige Seile verlaufen beim Original durch die Achse, da könnten diese Abschlußteile beim Nachbau hilfreich sein.



    Auf einigen Fotos von Originalmaschinen sind Streben zum Abstützen des Heckrads zu sehen, die im Bogen nicht enthalten sind. Ich wollte aber nicht darauf verzichten und habe sie aus 0,8 mm Federstahl ergänzend angebaut. Die V-Stützen des Heckrads sind auch mit 0,8 mm Federstahl verstärkt.




    Viele Grüße


    Gustav

  • Moin Gustav,


    mit Deiner Dragonfly zeigst Du uns ein weiteres Mal in wunderbarer Weise die Anfänge der Luftfahrt. Die offene Darstellung des Rumpfes und auch die anderen Feinheiten hast Du wunderbar umgesetzt.


    Auch als Nicht-Luftfahrtexperte schaue ich immer wieder gerne zu.


    Viele Grüße
    Klaus-Dieter

  • Moin Jens,
    vielen Dank, ist in der Tat eine abenteuerliche Kiste mit regelmäßig auftretenden Rätseln ?( .
    Zum Herantrauen bräuchte es bei Dir aber nicht viel. Ich bin froh, wenn ich deinen Standard erreiche.



    Moin Klaus-Dieter,


    Auch als Nicht-Luftfahrtexperte schaue ich immer wieder gerne zu.


    Das weiß ich zu schätzen, vielen Dank!




    Moin allerseits,


    der grundsätzliche Anbauplatz des Steuerrads war auf den Bildern gut zu erkennen, beim Steuerknüppel war das nicht so einfach. Auf einigen Bildern meinte ich den Knüppel rechts von Piloten zu erkennen, bei anderen Bildern mittig vor dem Piloten. Um von den Seitenholmen freizukommen, habe ich den Knüppel mit leichten Bauchschmerzen mittig angebracht. Bauchschmerzen deshalb, weil diese Anordnung Schwierigkeiten bei der Führung der Steuerseile machen könnte, rechts vom Piloten wäre auf jeden Fall einfacher. Ich versuche es erst einmal mit dieser Version.



    Viele Grüße
    Gustav

  • Moin Gustav,


    wenn mich meine grauen Zellen nicht täuschen, dann hat dieses ( oder ein sehr ähnlichem Flugzeug )
    doch in dem Film " Die tollkühnen Männer in Ihren fliegenden Kisten " mit Gerd Fröbe mitgespielt. Ich meine auch,
    das der draufgängerische Pilot den Steuerknüppel mittig bedient hat.
    Korrigiert mich gerne, wenn ich daneben liegen sollte.
    Wo ich es erwähne, hätte ich direkt Lust, den Film mal wieder zu gucken 8o .


    Gruß


    Jens

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Moin Gustav,


    vielleicht hilft Dir dieses Bild weiter: Quelle




    Viele Grüße - Ully

    "Fröhlichkeit ist nicht die Flucht vor Traurigkeit, sondern der Sieg über sie."
    Gorch Fock

  • Moin Jens,
    du dürftest nicht daneben liegen, auf den von Leif und Ully gefundenen Zeichnungen ist zumindest nichts gegenteiliges zu erkennen.


    Moin Ully,
    herzlichen Dank, die Zeichnung hilft mir sogar in mehrfacher Hinsicht weiter (s.u.).



    Moin allerseits,


    die von Leif und Ully gefundenen Zeichnungen zeigen zwar nicht explizit den Steuerknüppel in mittiger Position, aber auch nicht außerhalb der Mitte. Die Frontansicht von Ullys Zeichnung zeigt den Hebel für die Tragflächenverwindung mittig, der Steuerknüppel ist nicht extra eingezeichnet. Wäre er nicht in der MItte gewesen, hätte das sicherlich zu einem Hinweis geführt.
    Die Zeichnung von Ully hat mich nicht nur bezüglich des Steuerknüppels beruhigt, sondern auch mir auch bei der Anordnung der Steuerseile für die Tragflächenverwindung und der Wirkung des Steuerrades als Seitensteuer weitergeholfen. Zur Tragflächenverwindung hatte ich bisher nur zwei Hinweise. Einmal auf dem Baubogen



    und den Hinweis von Leif


    "• Wingwarping was by a rod BEHIND the pilot. It was stuck into a pocket of the pilots jacet, I believe. This resembles the Wright brothers' first 1903 attemt, with a sliding trolley where the pilot lay prone, and could shift his weight towards right or left, thereby actuating the wingwarping. Santos Dumont leaned left & right, thus actuating the rod in the back of his jacket. So far so good. But how did the wingwarping control wires run from there? Some say the center of the wheel axle, but I can't get my head around that. I believe only the trailing edges of the wings warped, and the return wires must runt through the rear post above the wing. "


    Die Zeichnungen von Leif und Ully zeigen beide die Seilführung durch seitliche Rohre, auf Ullys Zeichnung ist zudem gut die Weiterführung zu dem "Verwindungshebel", die Postion dieses Hebels und der Anschluß der Seile daran zu erkennen. Außerdem sagt diese Zeichnung, dass das Steuerrad für die Seitensteuerung zutändig war, bisher hatte ich das nur vermutet.



    In seinem Hinweis zur Flügelverwindung hat Leif auch die Frage der Flügelrückstellung aufgeworfen. Dazu konnte ich auf allen Zeichnungen keine passenden Seile finden. Ich gehe erst einmal davon aus, dass die Flügel sich aufgrund ihrer Bauweise (Elastizität) von selbst zurückstellen.


    Den Verwindungshebel habe ich aus einem 0,8 mm Federstahl geschnitten, die Führungsrohre für die unteren Holme sind Stücke der Isolation enes 0,6 mm Kupferdrahts. Die Isolierung habe ich warm gebogen, damit die Stücke ihre Form behalten. Auf dem folgenden Bild ist der Hebel mit 15 mm Länge für den Einbau zu groß, ich habe ihn vor der Montage auf 10mm gekürzt.



    Durch die Rohre habe ich vor deren Ankleben die Steuerseile geführt



    und dann die Rohre an die unteren Rumpfstreben geklebt.



    Anschließend kam der Hebel an die Rückseite des Sitzes



    Die Steuerseile befestige erst morgen, wenn der Kleber richtig angezogen hat.


    Viele Grüße
    Gustav

  • Good thinking, good work. I believe this thread is as good as get information as you are likely to get from anywhere. Very valuable.


    The photos of your build in the last post are really glorious. Well done indeed!!!


    - L.


    PS. Oh, I forgot - the link to four good tutorials for spoked wheels (at Papermodelers.com) are here. Not that you need them, but it might be good for somebody else...

    Dankbar für die Gelegenheit auf Englisch schreiben zu dürfen, kann aber Antworten problemlos auf Deutsch lesen.

    Edited once, last by Leif Ohlsson ().