52er Wiener Straßenbahn Type A, Eigenkonstruktion 1:32, "Der Heidelberger"

  • Es ist wieder soweit, Bremerhaven ist schuld daran.


    Nachdem ich den Bausatz MODELIK Tramwaj Typu "N" von Slawomir bekommen habe, reifte natürlich sofort der Entschluß, das Modell als Wiener Straßenbahn Type "A", den Heidelberger im Maßstab 1:32 (was sonst) zu bauen.


    Hier der Bausatz in "frisch ausgepackt": Modelik Tramwaj Typu "N" 1:25


    Zum Original:


    Das Gehäuse vom Typu "N" ist Baugleich mit der Type "A", handelt es sich doch bei beiden um den Kriegs-Straßenbahn-Wagen KSW, gebaut von der Waggonfabrik Fuchs in Heidelberg.


    In den 1940er Jahren wurde der Typ an viele Verkehrsbetriebe des Reiches geliefert und die örtlichen Betreiber haben lediglich die elektrischen Einbauten und Zubehör montiert. Man denke an die unterschiedlichen Betriebsspannungen, Bremssysteme, Stromabnehmer, Widerstandsbänke, Liniensignale, Kupplungen (mechanisch und elektrisch), Sicherheitseinrichtungen (Fangkörbe), Bestuhlung u.v.m.


    Der Bausatz stellt eine Straßenbahn aus Katowice dar, der KSW wurde aber auch in München, Danzig, Dresden, Duisburg, Frankfurt am Main, Köln, Wien und Berlin betrieben. Mehr dazu ist hier zu nachzulesen.


    Die offizielle Bezeichnung in Wien war Type "A", nicht sehr beliebt bei der Bevölkerung, wurde sie im Volksmund doch "Heidelberger" genannt.


    Einige Teile kann ich fast ohne Änderung von meinem 5er übernehmen, als da sind:


    - ELIN-Dose (elektrische Kupplung)
    - Wagen-Kupplung
    - Fangkorb
    - Einstiegsgriffstangen
    - Halterung Streckenbeschreibung
    - Widerstandbänke
    - Stromabnehmer SS46 vom "Z"
    - Seilführung
    - Liniensignal (teilweise)
    - Sitze (teilweise)


    Die Bögen sind skaliert und das CAD Programm angeschmissen und es flutscht bereits.


    Hier das Chassis aus 21 Bauteilen.


    Servus
    René
    P.S.
    Den "Amerikaner" wird es auch geben, es fehlen nur noch wichtige Details der Drehgestelle.

  • Danke für die Bilder Herbert,


    das ist die Kirche am Steinhof (Zum Hl. Leopold), erbaut von Otto Wagner.


    Wahrlich ein Prachtstück, das ich schon in meiner Kindheit, sogar aus meinem Kinderzimmer sehen konnte.


    Servus
    René


    Und ist es nicht eine hübsche Ironie des Schicksals, dass so ziemlich das erste vernünftige sezessionistische Gebäude großen Stils in Wien für die Irrsinnigen gebaut worden ist? Neue Freie Presse am 8. Oktober 1907

    ....es ist 5 vor 33

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    "sei a Mensch"

  • Mein lieber Freund,


    ich möchte deine Baubericht nicht "zerstören".


    Zum Thema Steinhof habe ich noch ein recht skuriles Bild von einer Türe die quasi "alleinstehend" die ehemalige geschlossene Anstalt dokumentiert.


    Die Türe ist wirklich versperrt (Hanni hat es extra überprüft)


    Zusätzlich noch zwei Bilder von einem Heurigen, der Touristen wahrscheinlich ewig verschlossen bleibt.


    Grüße aus Breitensee, Herbert

  • Alter Titel: 52er Wiener Straßenbahn Type A, teilweise aus MODELIK Tramwaj Typu N, skaliert auf 1:32


    Neuer Titel: 52er Wiener Straßenbahn Type A, Eigenkonstruktion 1:32, "Der Heidelberger"


    Es hat aber nichts mit der Konstruktion des MODELIK Bausatzes Tramwaj Typu N zu tun. Die ist hervorragend jedoch für mein Vorhaben leider nicht zu gebrauchen.


    Den Aufbau hätte ich ohnehin selbst konstruiert aber das Chassis, die Federung des Aufbaues und die Bremsen sind dermaßen unterschiedlich, dass eigentlich nur eine komplette Neukonstruktion in Frage kommt.


    Man hat halt so seine Beziehungen und so bekam ich gestern eine Kopie der original Typenskizze der Wiener Stadtwerke Verkehrsbetriebe zur Verfügung gestellt. Die Zeichnung ist von ähnlicher Qualität der Bim Type M und so ist das Projekt Heidelberger nicht mehr aufzuhalten.


    Aus der Geschichte geplaudert und nochmals auf dem Heidelberger herumgehackt, ein Unfallbericht aus dem Jahre 1947 in Wien:


    Quote

    Am 3. Jänner 1947 ereignete sich der schwerste Unfall mit diesen Triebwagen. Durch den Bruch eines Getrieberitzels auf der Mariahilfer Straße bei der Stiftgasse war die Bremswirkung auf der Gefällestrecke nicht mehr voll gegeben. Obwohl der Fahrer geistesgegenwärtig auf die letzte Bremsstufe schaltete und damit die Schienenbremsen mit Frischstrom versorgte, fuhr der Zug A 5 + k2 3350 + k2 3393 auf den vor ihm stehenden G4 311 + m3 5429 auf. Es gab drei Todesopfer.


    Wenn ihr Euch den Heidelberger anschaut, dann hatte er einen Radstand von 3000 mm aber einen Überhang der Vorbauten von 3700 mm. Im Innenbereich waren "nur" 12 Sitzplätze aber zusätzlich war der Wagen für 50 Stehplätze ausgelegt. Der Heidelberger war auch als "Rutscher" bekannt und so war es im Alltag ein Kirmesererlebnis für die Fahrgäste.


    Ich bin nur sehr wenig mit dieser Straßenbahn gefahren.


    Na ich bin aber jetzt gespannt, der 5er bekommt ein Brüderchen.


    Servus
    René

  • Moin René...

    Quote

    Als ich beim 5er so weit war, sind noch anderthalb Jahre bis zur Fertigstellung vergangen

    Gut Ding will eben Weile haben! Und der 5er ist doch mehr als gelungen!
    Für mich allerdings fast unglablich das der 52er mit diesen Radständen und Überhängen tatsächlich gefahren ist.
    Das muß tatsächlich ein Abenteuer :rolleyes:gewesen sein und hat es verdient von Dir in ein Modell umgesetzt zu werden. Bin :Pgespannt.
    Gruß auch, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Quote

    Original von noetigenfalls
    Sag mal Renè,
    da ich keine Klebelaschen sehe, du aber 160 gramm Papier verwendest, klebst du auf Stoß?


    Die Konstruktion des Aufbaues besteht aus 160 g/m² jedoch auf 0,6 bzw. 0,8 mm Karton kaschiert. So ergeben sich Klebekanten von 1,0 mm. Das Chassis ist eine Kastenkonstruktion und wird wie der Probebau aus 2x160 g/m² gebaut. aber alles stumpf verklebt.


    Hallo Renee,


    Der Unfallbericht zeigte auch diesen Konstruktionsmangel sehr deutlich auf. Beim Bremsen verlagerte sich das Gewicht auf eine Achse und die konnte den Reibungschluss zur Schiene nicht mehr gewährleisten. Deshalb wurde der Heidelberger auch "Rutscher" genennt. Wie zu beginn gesagt, lief die Type A nur auf den ebenen Strecken vom Ring über die Mariahilfer Straße. Werner hat mir erzählt, dass dieses Modell in Heidelberg, auch nur auf den ebenen Strecken entlang des Neckars eingesetzt wurde.


    Nachdem meine Druckerpatronen noch nicht angekommen sind, wird dieses Wochenende auch nichts gedruckt werden können.


    Servus
    René

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  • Der Heidelberger wird mir immer vertrauter, nein nicht der Bewohner der Neckarstadt, ich meine diese hübschhässliche Straßenbahn.


    Der Wagenkasten ist soweit konstruiert und gedruckt, der Innenboden ist fertig und geölt.


    Die drei Bögen zeigen folgende Teile:


    - Seitenwände I/A
    - Raumteiler
    - Sitze
    - Inneneinrichtung
    - Schablonen S1-S3
    - Teile für die Griffe


    Ich bin zuversichtlich, dass dieses Modell wesentlich schneller fertig sein wird, als der Type M [5er] bei nicht unbedingt weniger Teilen.


    So hat es beim M auch angefangen, Bim Bim Abfahrt mmmmmmmmm.


    Renne

  • Hier die beiden Heizkörper unter den Sitzen. Die widme ich dem Herbert, für die Nichtgebauten beim 5er. :D


    Im Moment sind 41 Bauteile verbaut, aber schon einiges mehr an Vektoren angelegt. Erleichternd ist aber auch, dass einige Teile vom "M" übernommen werden können.


    Ein technisches Problem habe ich bei der Umsetzung der Rundung von der Front zu den Seitenwänden. Siehe dazu das Bild rechts unten.


    Kann ich das Trägermaterial (0,6 mm) so vorrunden, dass sowohl die beiden Außenlyer, aber auch die Innentextur passen und auch alles im Winkel ist ? Ich habe da so meine Bedenken. Sollte ich nicht besser ein Art Mini-Spantengerüst konstruieren?


    u E H w g


    Servus
    René
    P.S. Ich möchte klarstellen, dass kein einziges Bauteil aus dem Modelik-Bausatz übernommen wird. Schade eigentlich, aber die polnische Version ist doch erheblich unterschiedlich zum Wiener "Heidelberger" aufgebaut.

  • Quote

    Original von Jan Hascher
    Puh, bei nem 2,5er Radius würde ich keinesfalls ein Gerüst machen. Vielleicht kannst du das ganze über ein Rohr laminieren?


    Genau das wollte ich vermeiden, da ich befürchte, dass der Vorbau dann weder parallel noch im rechten Winkel sein wird. Die Teile werden eine Höhe von 68 mm haben.


    Ich habe mir schon überlegt, eine Form zu bauen, an der ich die Teile sozusagen anforme. Innen könnte man auf den Radius verzichten.


    Zu allem Übel, sind diese glänzenden Papiersorten nur sehr widerspenstig in Form zu bringen.

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