3. JSP, Admiral Scheer von WHV

  • Mahlzeit!
    Es scheint sich ja langsam zu füllen, dann kann ich mich auch aus der Deckung trauen:
    Ich habe mir vorgenommen, die Admiral Scheer von den Wilhelmshavenern zu bauen.


    Zur Geschichte der Scheer muß man nicht viel erzählen; das steht spätestens bei wikipedia.de.


    Der Bogen scheint ein Überarbeitung zu sein, denn man findet noch viele Details, wie sie auch schon vor 40 oder mehr Jahren bei WHV üblich waren. Der Bogen ist mir bei meinem Besuch bei GAG im Schnoor (Bremen) anläßlich des zweiten jährlichen maritimen Herrenwochenendes, das ich mit meinem Sohn veranstaltet habe (dazu mal bei Gelegenheit mehr), in die Hände gefallen. Der Bogen zeichnet sich durch einen sehr klaren und geradlinigen (das wollen wir auch hoffen) Druck aus. Hat mir sofort gefallen, obwohl ich sonst mit der Kriegsmarine nix am Hut habe (naja, soviel Lüfter gibt es dort jedenfalls nicht zu verbauen).
    Trotz der etwas schlichten Detailierung - vor allem der FLAK - werde ich mich beim Supern zurückhalten:


    - Reling aus Bindfaden
    - Niedergänge mit Stufen und Handläufen aus Bindfaden
    - Aufgeschnittene Decks bei den Kuttern bzw. Rettungsbooten
    - Kanten versäubern
    - ggfs. Bulleyes ausstanzen und mit Folie hiinterkleben.


    zulässige Materialien: Papier, Holz, Draht, Fensterfolie, Bindfaden (keine Ätzteile, kein Lasercut, nur altmodischer Kram)


    Auch wenn mich die Bilder von Günther Jordts Zerstörer und der zugehörigen Flugabwehrbewaffnung schwer beeindruckt haben, werde ich nicht versuchen, ihm nachzueifern. Wichtigstes Ziel ist es, das Modell auch wirklich bis April fix und fertig zu kriegen.
    Deshalb habe ich mich auch noch nicht entscheiden können, die Bulleyes auszustanzen. Aus diesem Grund werde ich diesmal erst den Kleinkram (Geschütze, Boote etc.) und dann den Rumpf und die Aufbauten angehen.
    So, bevor mir noch jemand zu meiner Entscheidung gratuliert oder mir erklärt, daß er den Baubogen auch noch liegen hat, fange ich mit der Mittelartillerie an.
    Gruß
    Nävchen


    P.S.: Die Beowulf ist fertig. Den Baubericht werde ich abschließen, sobald ich Zeit habe, ein paar vernünftige Bilder davon zu machen.

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

    Edited 3 times, last by nävchen ().

  • Mahlzeit!
    Bevor mein Modell wegen des fehlenden begleitenden Berichts aus der Wertung genommen wird, nehme ich mir jetzt die Zeit, meine letzten Aktivitäten halbwegs anständig zu dokumentieren. Die letzten Wochen waren arbeitstechnisch ziemlich heftig und zu allem Überfluß sind dann noch die wenigen Bilder, die ich gemacht hatte, verloren gegangen.
    Meistens bin ich erst spätabends noch zum Bauen gekommen und die Motivation, dann noch die Werft aufzuräumen, um ein paar Bilder zu machen, war nur gering ausgeprägt.
    Entgegen den bisherigen Gepflogenheiten habe ich nicht mit dem Rumpf begonnen. Ich wollte zunächst einen Großrteil der Kleinteile (watt 'ne Formulierung!) abgearbeitet haben. Mit Recherche wollte ich mich auch nicht großartig aufhalten (wer's glaubt!).
    Beim Rollen der Geschützrohre fiel mir auf, daß das Papier ziemlich stur war und sich nicht ohne Anfeuchten in die gewünschte Form bringen lassen wollte. So heftig hatte ich das bisher nicht erlebt. Gerade die WHV-Bogen hatte ich da immer als besonders nachgiebig in Erinnerung. Ich habe dann mal alle meine WHV-Bögen durchgesehen. Nur die "Präsident" und eben die "Scheer" sind auf dieser Art von Papier gedruckt worden. Die restlichen - älteren - Bögen habe die gewohnte Qualität.
    Nach 88 Teilen waren die Geschütze und die zugehörigen Fundamente fertig. Ich habe allerdings auf die Methode mit der Nadel verzichtet und habe jeweils Drehscheiben, wie ich sie von der Beowulf kannte, verwendet. Dadurch wird hauptsächlich die Gefahr gebannt, später zwischen Turm und Fundament durchgucken zu können.

    Images

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

  • Hallo nävchen, willkommen im Kreise der aktiven Wettbewerber. Die Rohre sind dir doch sehr gut gelungen. Bei den WHV-Modellen habe ich es mir angewöhnt den Karton der gerollt werden soll ( insbesondere bei Rohren und Pollern) zu spalten nachdem man einmal vorgerollt hat.Meistens spaltet sich der Karton schon von selbst. Ansonsten habe ich tolle Erfahrungen mit Bernies Zigarettenpapiertrick ( siehe auch 4.KBW, schönes Böhmen....) gemacht, so exakte Rollen hatte ich selten.
    Also weiterhin viel Entspannung beim Kleben ,
    Gruß Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Die Torpedo-Rohrsätze sind - wie die meisten Teile der Bewaffnung nur mäßig detailliert. Hat mich bisher auch nur wenig gestört, erhöht dies doch die Wahrscheinlichkeit, bis April 2007 auch fertig zu werden. Laut moduni hat der Bogen 987 Teile. Davon werden jedoch einige Teile nicht gebraucht, da man die Scheer in zwei verschieden Bauzuständen bauen kann:
    Entweder Herbst 1940
    oder irgendwann anders!
    Darüber gibt die Bauanleitung nicht viel Info.
    Ich wollte eigentlich den Bauzustand unmittelbar nach der Modernisierung von 1940 bauen. Jetzt peile ich den Bauzustand unmittelbar nach dem Auslaufen zu der Fahrt 1940/41 an. Zu den Gründen komme ich später beim Bau der zwei 28cm-Türme.
    Hier eine Aufnahme der beiden Torpedor-Rohrsätze. Auch hier habe ich den vom Konstrukteur vorgesehenen Drehmechanismus ersetzt.

    Images

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

  • Quote

    Die restlichen - älteren - Bögen habe die gewohnte Qualität.


    Laß mich raten, wahrscheinlich baust du einen Laserreprint.


    Die alten Offset-Bögen kann man damit nicht vergleichen.


    Obwohl es fast Sünd ist in diese alten Bögen "reinzuschneiden".


    Mit den Kleinteilen zu beginnen erpart dir den ersten "Durchhänger" nach dem Rumpf und Aufbauten.


    Gruß, Herbert

  • @Robi:
    Ich wollte unbedingt die vorhandenen Rohre verwenden, da ich keine Lust hatte, mir eine passende Farbe zu mixen. Leider kann man sich auf das Aufspalten nicht richtig verlassen und es klappt eher bei kleineren Teilen. Die Lüfter der Beowulf wären ohn diese freundliche Eigenschaft des Papiers nix geworden.
    Trotzdem, der Trick ist gut! Vielleicht verwende ich ihn bei den noch verbliebenen FLAK-Rohren (die sind eh nur schwarz).


    Micro:
    Nein, es handelt sich offensichtlich um einen Offset-Druck. Der Druck ist für einen Laser zu exakt. Außerdem bröckelt kein Toner beim Knicken oder an den Schnittkanten ab. Trotzdem scheint das Papier von anderer Qualität als gewohnt zu sein..


    Gruß
    Nävchen

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

    Edited once, last by nävchen ().

  • Anschließend kamen die 10cm-FLA-Geschütze dran. Hier habe ich dann meine edlen Ziele (von wegen Verbauen der Orginal-Rohre) aufgegeben und habe mir aus dünneren Papier, das ich vorher mit dem - halbwegs - korrekten Grauton bedruckt hatte, neue Rohre gebaut. Hier habe ich noch nicht entschieden, ob die Geschütze drehbar sein sollen.

    Images

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

    Edited once, last by nävchen ().

  • Nach den 10cm-FLAK kam eine ziemlich Menge an echtem Kleinkram:


    Die Poller habe ich als Strafarbeit parallel zu Wetten-Dass gebaut. Die 3,7cm ging ganz flockig von der Hand. Rohre habe ich aus Butterbrotpapier gemacht. Das funktioniert ähnlich der oben schon von Robi angesprochenen Methode.
    Bei den Ottern (das sind die zu kurz geratenen 'Torpedos' am linken Bildrand) habe ich ein Teil verloren, so daß ich nur 7 Stück bauen konnte. Meine Meinung nach sind 8 Stück sowieso zu viel. Zwar sind die Dinger eher Verbrauchsmaterial (Stichwort: Mineneigenschutz), aber trotzdem erscheint mir die Zahl sehr hoch.
    Die zwei Vierlinge (der Bausatz sieht davon 4 Stück vor) habe ich umsosnt gebaut. Auch wenn der Bogen auch für den Bauzustand 1940 davo 3 Stück vorsieht, ist das Blödsinn. Die Scheer hatte zu diesem Zeitpunkt keinen Vierling an Bord. Mit dieser Frage war natürlich meine Neugierde geweckt, und ich habe schließlich doch recherchiert, wie die Admiral Scheer denn damals wirklich aussah.
    Zunächst hatte ich mir eine Heft aus der Reihe "Vom Orginal zum Modell" angeschafft. Neben eine Aufnahme, die den von mir angepeilten Zustand darstellt, waren aber keine aufregenden Zusatz-Informationen enthalten. Meine eigene Marine-Bibliothek ist nicht sonderlich groß. Trotzdem ergab der Band "Großkampschiffe 1905 bis 1970" (ich glaube von Herrn Breyer), daß die auf dem Bogen vorgesehene Flugabwehrbewaffnung falsch ist. Außerdem fehlt dem Bogen eine - erst später entfernte - Galerie am Vormars-Stand. Zu allem Überfluß führte Scheer damals nicht 4 sondern 5 Scheinwerfer, da die Schornsteinplattform zwar 1940 geändert worden war (der Mast rutschte etwa 2 Meter nach achten), aber trotzdem dort noch vier Scheinwerfer augfgestelt waren. Der fünfte Scheinwerfer war auf eine Plattform an der Vorderseite des neuen Masts untergebracht.
    Außerdem scheint sich die Aufstellung der Beiboote (besonders der Motorboote) nach dem Umbau 1940 noch mindestens einmal geändert zu haben. Das gucke ich mir später an.
    Von dem eher anstrengendem Kleinkram fehlen jetzt nur noch die 10 bis 12 2cm-Einzelgeschütze.

    Images

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

    Edited once, last by nävchen ().

  • Nun kamen die 28cm-Türme an die Reihe:
    Die Modell-Konstruktion ist sicherlich allen Mitstreitern bekannt. Ich hatte nur den Eindruck, daß die Fundamente ein wenig zu groß geraten waren. Der auf dem Deck vorgesehene Platz ist auch deutlich kleiner. Also wurden die Fundamente entsprechend verkleinert und die Proportionen schienen mir pasender.
    Aber dann der große Schock: Aus Jux und Dollerei habe ich den vorderen Turm mal auf das noch nicht ausgeschnittene Stück vom Oberdeck aufgesetzt. Da sah ja derartig ätzend aus!! Klar, hätte mir aufgehen können, daß die Farbe des Decks und der Turmhauben identisch war. Aber das sah jetz wirklich saublöd aus.
    Zur Erklärung: Der Bogen hat für das (Holz-) Deck Dunkelbraun mit einem leichten Grünstich vorgesehen. Das wäre ja noch ok gewesen (immerhin besser als grellgelb). Die Turmdecken habe die gleiche Farbe (Kennzeichen für die eigenen Flugzeuge). Aber die Turmdecken müßten eigentlich dunkelrot gewesen sein. So habe ich das zumindest von einer Aufnahme der "Prinz Eugen" in Erinnerung.
    Also nochmal ein wenig recherchiert und dann als neuen anzustrebenden Bauzustand das Auslaufen aus Brunsbüttel zur Unternehmung 1940/41 Atlantik und Indischer Ozean ausgewählt. Sollte mir jetzt noch einer der Kutter mißlingen, nehme ich als neuen Bauzustand den Tag nach dem Durchfahren der Dänemark-Straße. Im Sturm ist dabei nämlich ein Kutter zerschlagen worden.
    Damals waren die Turmdecken nämlcih wieder grau gepönt.
    BTW gepönt!
    Der Bogen zeigt die Scheer mit mittelgrauem Rumpf und hellgrauen Aufbauten (mit 'nem zu verschmerzenden leichten Blaustich). Diesen Anstrich dürfte Scheer nur bis maximal 1942 gehabt haben. Danach war das ganze Schiff wohl in einem mittleren Grauton und später mit einem Tarnschema gepönt.
    Noch habe ich die neuen Türme nicht gebaut. Modellbaubogen liegen beide Varianten bei (und zwar inkl. Rohre).

    Images

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

    Edited once, last by nävchen ().

  • Den Abschluß der bisherigen Arbeiten bilden die 5 Kutter. Auch diese folgen einer Konstruktion, die keinerlei Erläuterung benötigt. Bei manchen WHV-Bögen gibt es immer zwei Varianten dieser Kutter (einmal platter Deckel oder mit einzelnen Duchten). Beide sind so nicht zu gebrauchen. Klebt man die Duchten einzeln ein, wirkt das Ergebnis nur unecht. Ich habe die Deckel-Lösung aufgeschnitten und den Innenteil des Rumpfes mit hellen Marker ausgemalt. Die Riemen werden bei Gelegenheit nachgereicht.

    Images

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

    Edited 2 times, last by nävchen ().

  • Im Augenblick arbeite ich am Bordflugzeug. Davon demnächst die eine oder andere Aufnahme. Zum Abschluß eine Gesamtansicht der "Admiral Scheer" (Livin' in a Box')
    Gruß
    Nävchen

    Images

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

  • Moin, klebrige Mitstreiter!
    Ich werde die Scheer definitiv nicht mehr rechtzeitig fertig kriegen. Nach meinen guten Fortschritten mit den Kleinteilen bin ich beim Rumpf in zeimliche Schwierigkeiten geraten, da die Abwicklung der Rumpfwände in einem Stück bei einem derartigen Knick in den Spanten eigentlich nicht funktionieren kann. Entweder man folgt dem Knick im Spant, dann bleibt irgendwo Material der Bordwand übrig. Oder man ignoriert den Knick und baut eine gerade Bordwand, dann hat man eigentlich einen anderen Rumpf.
    Jedenfalls war ich erstmal derartig frustriert, daß ich mich an einigen Architektur-Bögen (Santa Maria La Antigua von Merino und der Marksburg von Schreiber) ausgetobt habe. Seit einigen Tagen sitze ich wieder an der Scheer und werde sie wohl in den nächsten Wettbewerb einbringen. Dann gibt es auch wieder Bilder.
    Stichwort nächster Wettbewerb: Müssen die Arbeiten an den Modellen, die in den zweiten JSP übernommen werden, bis zum Start am 14.09.2007 ruhen?
    Gruß
    Nävchen

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

    Edited once, last by nävchen ().

  • Hallo nävchen


    ...also, ein Laser-Reprint ist es nicht, an dem Du da baust.


    Allerdings enthält die Wilhelmshavener SCHEER einige Fehler, die ich feststellte, als das Schiff mal auf meinem Bauplan stand. Dort steht sie im Moment nicht mehr.
    Der erste, gravierende Fehler sind die Spanten.
    3 Spanten im Mittelschiff sind ganz einfach zu kurz geraten. Das kann man durch Ausmessen der Markierungen auf der Grundplatte und der Spanten feststellen. Das Untermaß kann man aber ausgleichen.
    Die Bauteil-Nummern kann ich im Moment nicht engeben, da ich zur Zeit keinen Bausatz vorliegen habe.


    Dann fehlt bei der baubaren Version zur Zeit der Atlantikunternehmung eine Plattform vorn am unteren Vormarsstand, was die Silhouette ganz erheblich beeinträchtigt.
    Diese Plattform oder Galerie wurde erst bei einem weiteren Umbau 1942 vor ihrem Norwegen-Einsatz entfernt.
    Ein Bild werde ich Dir per PN übermitteln.
    Es zeigt die SCHEER unmittelbar nach ihrer Rückkehr vom Atlantikuntrnehmen in Kiel.
    Auf dem Bild sind auch noch Einzelheiten des Tarnanstrichs sichtbar.
    Dieser Tarnanstrich wird z.B. im JSC-Modell (1:400) in etwa wiedergegeben.
    Die Schornstein-Plattform stimmt auch nicht so ganz.


    Die Basisgeräte im Vormars und auf dem achteren Leitstand stimmen in ihren Abmessungen auch nicht. Die Ausleger sind zu kurz.
    Die "Spannweite" der Basisgeräte müßte im Modell mindestens 44 mm betragen.
    Es handelte sich um 10,5m-Baisgeräte, das heißt, daß die Meßbasis zwischen den Optiken 10,5 m, entsprechend 42 mm im Modell, betrug.
    Auch dieser Fehler beeinträchtig die Optik des Modells nachhaltig.


    Die Farbe der Turmdecken (braun) dürfte auch nicht stimmen.
    In der Literatur habe ich bisher nur den Hinweis auf "weinrot" gefunden.
    Ich vermute mal, dass der Konstrukteur einem alten Farbfoto aufgesessen ist, das die Farbe verfälscht wiedergab.
    Diesen Anstrich (Fliegersichtzeichen) trug die SCHEER, wie auch die anderen Schiffe, natürlich nur so lange sie sich im Wirkungsbereich der eigenen Luftwaffe befand. Im Atlantik hätte der Anstrich Nachteile gebracht: Jeder gegnerische Aufklärer hätte sofort gewußt, dass es sich um ein feindliches Schiff handeln muß.


    Auf Deinen weiteren Baubericht bin ich gespannt. Gib bloß nicht auf.
    Die Fehler sind alle zu beheben.


    Freundliche Grüße


    Helmut

    Edited 2 times, last by Helmut Wiesmann ().

  • Quote

    Original von nävchen
    ..., da die Abwicklung der Rumpfwände in einem Stück bei einem derartigen Knick in den Spanten eigentlich nicht funktionieren kann. Entweder man folgt dem Knick im Spant, dann bleibt irgendwo Material der Bordwand übrig. Oder man ignoriert den Knick und baut eine gerade Bordwand, dann hat man eigentlich einen anderen Rumpf. ...


    Hallo Nävchen! DO NOT GIVE UP! Ich lese gerade mit Bedauern das Du die gleichen Probleme wie ich mit meiner Bismarck hast! Ich habe ehrlich gesagt gedacht, es wäre meine Dusseligkeit - mir "fehlte" bei genauer Beachtung aller Spanten am Heck ca. ein Zentimeter! Also habe ich angepasst... Vor allem kam das zum "Tragen" als ich die Seitenwand im ganzen anpassen wollte! Alles Einbuchtungen usw. passten, aber hinten nicht? Das es noch nicht angeklebt war ging es dann ja und mit dem einzelnen Setzen der Seitenwände war das Problem gegessen. War also nicht nur die Unhandlichkeit als auch anscheinend der Bogen ansich ein Problem. Naja, man lernt ja mit den Aktionen... Zur Farbe kann ich nix sagen, mir gefällt meine Bismarck so wie sie ist, auch wenn das Deck mit etwas grell vorkommt...
    Frank

  • @HelWi
    Es sind noch einige weitere Macken in dem Bogen versteckt. Die Flugabwehrbewaffnung dürfte zu keinem Zeitpunkt so ausgesehen haben wie auf dem Bogen gezeigt. Wahrscheinlich sollte die Flugabwehr bei dem Arsenalaufenthalt in Kiel, bei dem die Scheer schließlich bombardiert wurde, auf diesen Stand gebracht werden. Zum Zeitpunkt Herbst '40 befanden sich auch noch fünf Scheinwerfer an Bord, denn auf der Schornsteinplattform waren damals noch vier Scheinwerfer montiert. Der Fünfte stand auf eine Plattform am Gefechtsmast. Außerdem ist der Schornstein auf dem Bogen ca. 8mm zu weit nach vorne geraten. Deshalb passen dort nur die kleineren Motorboote hin. Vervollständigt wird das Durcheinander dieses Bogens durch das Fehlen mindestens eines Verkehrbootes. Eigentlich wollte ich deshalb einige Boote meiner Jade-Verlags-Bismarck verwenden, die aber wegen der falschen Position des Schornsteins nicht unterzubringen sind.
    Die Farbe der Turmdecken dürfte sich aus einem gewissen Hang zu Sparsamkeit erklären lassen.
    Die fehlende Plattform unterhalb des Vormarsstandes habe ich mir aus den Scans, die von der Fly-Model-Scheer mal hier abgebildet waren, geholt. Trotzdem vielen Dank!
    Für einen Bausatz mit Konstruktionsdatum 1999, bei dem die Quellenlage deutlich besser gewesensein düfte als in den 60er Jahren, handelt es sich um eine ziemlich dürftige Leistung. Sämtliche Kleinteile wie Boote, Bewaffnung, Scheinwerfer etc. entsprechen exakt den alten Konstruktionen. Hier mußte also wirklich nix Neues erfunden werden.


    Frank Kelle
    Tja, diese Form der Rumpfabwicklung ist ziemlich mäßig. Ich habe mir deshalb bei Werner noch die Graf Spee von cfm besorgt. Dort hat man die Bordwände in zwei Teile zerlegt. Damit dürfte man dem Knick in den Spanten sinnvoll folgen könen, ohne das Material und die Nerven des Erbauers übermäßig zu strapazieren. Mal sehen, ob und wann ich die baue.
    Augenblicklich murkse ich an den Bordwänden rum und habe einen Teil der Aufbauten begonnen. Das Flugzeug ist fertig. Bei Gelegenheit folgen Bilder.



    Aufgegeben wird nicht!


    Gruß
    Nävchen

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

    Edited once, last by nävchen ().